Samstag, 22. Dezember 2018

Ein Schritt zurück | Wenn du das Schreiben zu hassen beginnst




Eigentlich war für heute ein ganz anderer Blogpost samt Video geplant, aber mir ist in der letzten Woche etwas ziemlich Schreckliches klar geworden.
Ich hasse das Schreiben.

Früher habe ich Autoren, die das Schreiben lästig und schlichtweg beschissen finden, bemitleidet. Jetzt bin ich selbst eine von ihnen. Aber anstatt mit weiter in diesem negativen Dunst des Schreibhasses selbst zu bemitleiden, habe ich beschlossen, etwas dagegen zu unternehmen.

Habt ihr auch manchmal solche Anfälle von Schreibhass? Was macht ihr dagegen?





Was ich heute in diesem Blogpost schreibe, ist die Essenz einer ganzen Sammlung an Tagebucheinträgen und einem langen (und tränenreichen) Videodreh. Was dabei herausgekommen ist, könnt ihr euch auch als Video anschauen.



MEINE LIEBE ZUM SCHREIBEN

Bevor ich euch erzähle, wie es zu all dem Schreibhass hat kommen können, will ich noch kurz erwähnen, wie sich das Schreiben für mich bis vor ein paar Monaten angefühlt hat.

Ganz ehrlich, eine Welt und Geschichten zu erschaffen, ist ein echt geiles Gefühl. Es ist wie Weihnachten und Geburtstag an einem Tag und wird schnell zu einer Sucht. Zu sehen, wie sich einzelne, kleine, unscheinbare Ideen zu einem großen Ganzen zusammenfügen, das Leute gerne lesen und mehr davon wollen, hat mich so glücklich gemacht, dass ich es oft nicht habe erwarten können, nach Hause zu kommen, um weiter an meinen Büchern zu arbeiten.

Und schnell ist für mich klar gewesen, dass das Schreiben das ist, was ich mein Leben lang tun will. So wie andere Arzt werden wollen oder Lehrer, wollte (und will) ich unbedingt Autorin sein und davon leben können.


WIE ES ZUM SCHREIBHASS KAM

Wenn ich mir meine Tagebucheinträge und die letzten Wochen und Monate anschaue, kommen einige Gründe zusammen, wie es bis zu diesem absoluten Tiefpunkt kommen konnte. Einige davon werde ich auch noch einmal ausführlich in meinem nächsten Blogpost/Video ansprechen, deswegen hier nur eine kurze Liste.
  • Zu viele Veränderungen auf einmal (Ausbildung bei Fischer beendet, Umzug nach Würzburg, neues Studium, neuer Job)
  • Studium ist stressiger als erwartet
  • Zu viel Druck durch eigene Erwartungen
  • Zu viel vorgenommen
  • Zu wenig Worldbuilding
  • Warten, warten, warten auf den Verlagsvertrag
  • Zu hohe Ansprüche an mich und den Content, den ich produziere
Und all das hat dann dazu geführt, dass es einfach nicht mehr ging. Statt zwei Stunden früher aufzustehen wie früher, um vor den Vorlesungen an meiner Autorenkarriere zu arbeiten, habe ich so lange geschlafen, bis ich nur noch 15 Minuten hatte, bevor ich zur FH musste. Ich bin einfach nicht eher aus dem Bett gekommen und habe mich am Tag vorher oft in den Schlaf geweint, weil mir einfach alles zu viel geworden ist.
Immer wenn ich mich an den Schreibtisch gesetzt habe, um irgendetwas für meine Autorenkarriere zu tun, habe ich ein schlechtes Gewissen bekommen, weil ich das Gefühl hatte, die Mädels aus meinem Erstsemesterprojekt-Team hängen zu lassen.
Die Liste mit Gründen, warum dieser Schreibhass bei mir ausgebrochen ist, geht noch unendlich lange weiter, aber ich bin nicht hier, um euch die Ohren vollzuheulen, sondern um etwas daran zu ändern.


WAS ICH BEGRIFFEN HABE

Das Studium war nie dazu gedacht, um später irgendwo in der Medienbranche einen Job zu bekommen. Es war dazu gedacht, mehr über die Medienproduktion zu erfahren und so viel an Wissen mitzunehmen, wie ich nur kann, um damit meine Autorenkarriere zu fördern. Das ist mir erst in den letzten Tagen so richtig klar geworden und war der erste Befreiungsschlag aus dieser ganzen Negativität.
Außerdem habe ich begriffen, dass das Schreiben immer, wirklich immer zuerst kommen muss. Vor dem Studium, vor der Arbeit bei Fischer, weil ich es sonst einfach nicht mehr mit mir selbst aushalte. Es ist schwer zu erklären, aber längere Zeit nicht zu schreiben (oder nicht wirklich), geht mir ganz schön auf die Psyche. Deshalb habe ich beschlossen, das Schreiben wieder zur Priorität werden zu lassen und vor allen anderen Dingen daran zu arbeiten. Das klingt ziemlich egoistisch, aber dann lasse ich mich lieber als Egoistin abstempeln, als todunglücklich und schlecht gelaunt zu sein. Das hilft mir und meinem Umfeld auch nicht weiter.

Besonders hat mir ein Zitat die Augen geöffnet, das ich hier mit euch teilen möchte, in der Hoffnung, dass es vielleicht manchen von euch weiterhilft.


WAS SICH ÄNDERN WIRD

Das werdet ihr, wie schon gesagt, ausführlicher im nächsten Blogpost/Video erfahren, aber ich wollte euch die Kurzfassung nicht vorenthalten, schließlich habe ich jetzt lange genug davon gesprochen, was alles blöd gelaufen ist. Da fehlt aber noch eine Lösung zu all diesen Problemen.

Schreiben hat Priorität Nummer 1, auch das habe ich schon geschrieben. Aber nicht genau, wie dieses Schreiben in Zukunft für mich aussehen wird. Das Hexenprojekt habe ich nun erst einmal pausiert, weil es für mich eher zur Qual geworden ist und ich etwas frisches, herzerwärmendes schreiben will, anstatt mich mit jahrhundertelangen Blutfehden zwischen Hexen und Nachtwesen zu beschäftigen. Ein neues Projekt habe ich schnell gefunden (oder es mich). Weil ich noch nicht zu viel verraten will, nennen wir es der Einfachheit halber TMT (nicht TNT, nein!). Das ist keine neue Idee, sondern etwas, das ich schon sehr lange mit mir herumschleppe und bisher nie die Gelegenheit hatte, es zu schreiben, weil ich immer andere Projekte am Laufen hatte. Jetzt ist die Zeit gekommen und ich bin schon mitten im Worldbuilding.


WAS SCHREIBEN FÜR MICH BEDEUTET

Egal, was man tut, man sollte sich immer bewusst machen, was einem diese oder jene Tat bedeuten. Schreiben bedeutet für mich Freiheit, ohne das Haus verlassen zu müssen, versteht sich. Ich kann über das Schicksal meiner Charaktere, ja sogar ganzer Welten entscheiden und für ein paar Stunden am Tag meinem Alltag entfliehen. Manche Leute lesen deshalb unermüdlich Bücher sämtlicher Genres, ich schreibe sie. Und es wird Zeit, dass ich mir wieder bewusst mache, wie verdammt gut sich das anfühlt.


Ich hoffe, das hat euch einigermaßen geholfen, auch wenn ich in diesem Blogpost recht vage bin. Es ist einfach schwer, das, was in mir vorgeht, in geschriebene Worte zu verpacken. Deswegen empfehle ich es euch, falls es euch ähnlich geht oder ihr mehr über meinen Kampf gegen den Schreibhass wissen wollt, auch DAS VIDEO ANZUSCHAUEN und wenn ihr schon mal da seid, würde ich mich über ein Like oder ein Abo sehr freuen. Es ist ja schließlich bald Weihnachten ;)

Und wo wir gerade dabei sind: Ich wünsche euch und euren Lieben wunderschöne Feiertage, gutes Essen, ganz viel Spaß und einen guten Start ins neue Jahr, falls ihr nicht noch einmal hier oder bei YouTube vorbeischaut :)




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