Samstag, 5. Mai 2018

Software und Equipment fürs Diktieren | Ein Buch diktieren?

Bücher diktieren? | Software und Equipment fürs Diktieren von Büchern | Eine Liste über alles, was man zum Diktieren eines Buchs braucht und was die Arbeit dabei erleichtern kann


Willkommen zu Teil drei unserer kleinen Serie zum Thema Diktat. Für alle, die neu dazugekommen sind: Ja, man kann tatsächlich ein ganzes Buch diktieren.
IN DIESEM ARTIKEL könnt ihr nochmal nachlesen, warum ich persönlich aufs Diktieren umgestiegen bin und im LETZTEN BLOGPOST haben wir über die Vor- und Nachteile vom Diktieren von Büchern gesprochen.

Heute wenden wir uns allerdings dem technischen Aspekt zu. Ich zeige euch, welche Software man nutzen kann (kostenlos wie kostenpflichtig) und was man sonst noch alles für Zeugs zum Diktieren braucht. Keine Angst, das ist wirklich nicht viel und das meiste davon optional als Arbeitserleichterung für euch und eure Stimme.


Bücher diktieren? | Software und Equipment fürs Diktieren von Büchern | Eine Liste über alles, was man zum Diktieren eines Buchs braucht und was die Arbeit dabei erleichtern kann

IN BEWEGTBILD UND FARBE


Wie zu allen anderen Blogposts auch, gibt es auch für diesen Artikel rund zum Thema Diktieren ein eigenes Video auf meinem YouTube-Kanal. Schaut das gerne zur Einstimmung und nutzt den Blogpost als Guide für all die Dinge, die ihr vertiefen möchtet. Alles an Software und Equipment habe ich auch hier unten noch einmal aufgelistet, damit ihr das auch alles finden könnt ;)



DIKTATSOFTWARE

Das wichtigste beim Diktieren ist natürlich die Software, die dafür sorgt, dass euer gesprochenes Wort sich in Text verwandelt. Wenn man dabei zusieht, ist das fast wie Magie. Nur mit der Kraft eurer Stimme könnt ihr ganze Welten erschaffen und tatsächlich ein ganzes Buch schreiben.
Ich bin immer ganz aufgeregt, wenn ich meine Texte umwandeln lasse. Es fasziniert mich einfach, wie schnell das geht und wie gut mich die Programme mittlerweile verstehen.

Hier habe ich die drei Softwares aufgelistet, die ich wirklich selbst getestet und für (einigermaßen) gut befunden habe. Probiert sie einfach mal aus und testet, welche davon euch am besten passt. (Ich glaube, Dragon hat auch eine Testversion ... Einfach mal googlen.)

  • Dragon NaturallySpeaking Premium (kostenpflichtig)
  • Spracheingabe bei Google Docs (kostenlos)
  • Sprache-in-Text-Funktion Handytatstaur (kostenlos) 

Dragon Naturally Speaking Premium

Wenn ihr das Diktieren ernsthaft als eine Alternative zum Tippen seht und darauf umsteigen wollt, rate ich es euch, wirklich das Geld in die Hand zu nehmen und euch die Profiversion zu holen. Für manche mögen die ca. 100 Euro viel Geld sein, das waren sie für mich damals auch, aber es zahlt sich wirklich aus. Vielleicht wünscht ihr euch das einfach zum nächsten Geburtstag oder zu Weihnachten. So habe ich das damals gelöst.

Ich verwende Dragon Naturally Speaking Premium (Version 13) und bin damit wirklich sehr zufrieden. Neben der Möglichkeit, den Text gleich während des Sprechens umwandeln zu lassen, kann man dabei auch vorher aufgenommene Audioaufnahmen nachträglich umsetzen lassen.
Ein Wort der Warnung: Kauft euch am besten die Version ohne Headset, denn das kann man wirklich in die Tonne kloppen. Sehr unbequem und eine schlechtere Mikroqualität als mein Laptop.

Spracheingabe bei Google Docs

Das ist eines der kostenlosen Tools, das mit am häufigsten genannt wird, und auch einigermaßen gut ist. Und man kommt einfach dran. Man braucht lediglich einen Gmail-Account und ein neues Dokument in Google Docs und schon kann es losgehen!

Die Spracheingabe-Funktion findet ihr unter dem Reiter Tools > Spracheingabe.
Es ist tatsächlich recht akkurat, aber trotzdem kamen bei mir hin und wieder breezy Meerjungfrauen vor, von denen ich bis heute nicht weiß, wie Google darauf kommt :D
Auch Namen versteht das Programm nicht so gut. Da empfiehlt es sich z.B. Zahlen oder Buchstaben zu verwenden und die später mittels Suchen/Ersetzen durch die richtigen Namen auszutauschen.

Im Vergleich zu Dragon muss man hier aber noch einiges an Arbeit reinstecken und man hat auch nicht die Möglichkeit, nachträglich Audiodateien umsetzen zu lassen. (Es sei denn, man spielt sie dem Computer vor? Hab ich allerdings noch nicht ausprobiert ...)
Trotzdem ist die Spracheingabe bei Google Docs eine gute Möglichkeit, um das Diktieren einfach schon mal auszuprobieren, falls ihr noch nicht in eine professionelle Software wie Dragon investieren wollt.

Sprache-in-Text-Funktion der Handytastatur

Das ist für mich, neben dem kostenpflichtigen Dragon, eine wirklich sehr gute Möglichkeit, um Texte zu diktieren. Im Gegensatz zur Google Docs Spracheingabe ist diese Funktion eurer Handytastatur wesentlich akkurater und versteht euch auch besser.

Leider gab es diese Funktion auf meinem alten Handy noch nicht, damals als ich das Diktieren getestet habe. Sonst hätte ich mich wahrscheinlich früher dazu entschieden, ganz darauf umzusteigen.

Ihr findet diese Funktion, indem ihr eure Tastatur aufruft und auf das kleine Mikrofon-Symbol klickt. Das versteckt sich manchmal hinter den Smylies oder Einstellungen, siehe Screenshot. Und dann müsst ihr nur noch den grünen Button drücken und schon könnt ihr loslegen.

Bücher diktieren? | Software und Equipment fürs Diktieren von Büchern | Eine Liste über alles, was man zum Diktieren eines Buchs braucht und was die Arbeit dabei erleichtern kann

MIKRO ODER NICHT?

Jeder, der einen Laptop besitzt, braucht sich (erstmal) kein Mikro anzuschaffen. Da habt ihr ja ein eingebautes, das vor allem bei den neueren Versionen ganz gut funktioniert.
Es gibt aber auch einen Nachteil an eurem Laptop Mikro. Das nimmt nämlich auch die meisten Hintergrundgeräusche mit auf, was die Tonaufnahme beim Diktieren manchmal stören kann, z.B. wenn es bei euch gerade etwas lauter ist.

Manchmal hilft es da schon, das Headset von eurem Handy zu nutzen. Normalerweise solltet ihr gefragt werden, welche Art von Gerät es ist, also ob Kopfhörer, Lautsprecher oder eben ein Headset. Probiert einfach mal aus, ob sich da etwas an der Qualität beim Diktieren etwas ändert. Das ist natürlich auch eine gute Alternative bei Desktop-PCs, die kein eingebautes Mirko besitzen.

Ansonsten wird von vielen Selfpublishern das Blue Yeti Mikrofon empfohlen. Ich persönlich besitze auch kein professionelles, bin aber am Überlegen, ob ich mir ein solches zulege. Die bekommt man gebraucht schon unter hundert Euro und kann die natürlich auch für andere Zwecke einsetzen, z.B. YouTube-Videos oder beim Aufnehmen von Hörbüchern/Leseproben, falls ihr das selbst machen wollt.
Sobald ich mir tatsächlich eines zugelegt und bei Diktieren getestet habe, melde ich mich wieder bei euch, um euch meine Eindrücke zu schreiben. Für den Anfang ist das aber, wie gesagt, nicht nötig, dass ihr auch dafür Geld ausgebt.

AUFNAHMEGERÄTE?

Wie ich gesagt habe, könnt ihr einerseits beim Diktieren gleich eure Worte in Text umsetzen lassen. Da braucht ihr auch kein zusätzliches Aufnahmegerät, weil das Dragon für euch übernimmt.

Solltet ihr aber wie ich die zweite Option beim Diktieren nutzen wollen, braucht ihr ein Gerät, mit dem ihr euch aufnehmen könnt. Aber keine Sorge, euer Handy ist auch dabei euer bester Freund. Es gibt nämlich hunderte kostenlose Apps für Sprachaufnahme, vielleicht habt ihr sogar schon eine auf eurem Handy vorinstalliert.

Wichtig dabei ist das Dateiformat. Einige dieser Apps nehmen in kruden Formaten auf, die Dragon nicht lesen kann und im besten Fall noch irgendwie umgewandelt werden können (manchmal eben auch nicht). Daher immer vor dem Runterladen schauen, welche Dateiformate von der Sprachaufnahme-App unterstützt werden. Dragon kann sowohl .wav und .mp3 lesen, also solltet ihr darauf achten, eines von den beiden zu nutzen.

Habt ihr dann eure Kapitel/Abschnitte, was auch immer, aufgenommen, müsst ihr die nur per USB-Kabel auf euren Rechner ziehen und könnt die dann in Dragon packen, damit die Software eure Stimme umsetzt und in wunderbare Geschichten umwandelt. Diese Option findet ihr unter dem Reiter Extras >Aufnahme umsetzen.

OPTIONALE ARBEITSERLEICHTERUNGEN

Es gibt noch drei Dinge, die absolut optional sind, euch aber die Arbeit beim Diktieren erleichtern werden:
  • Eine zumindest grobe Outline des Buchs
  • Pausen einplanen
  • Hustenbonbons, Tee, weitere Getränke in Reichweite

Bedeutung einer Outline beim Diktieren

Das Diktieren ist unter anderem schon eine Arbeitserleichterung beim Schreiben. Noch leichter macht ihr es euch aber, wenn ihr dabei eine Outline des Buches bei euch habt. Wo ihr ohne Plan manchmal minutenlang über die nächsten Sätze nachdenken müsst, weil ihr einfach nicht wisst, was passieren wird, nimmt euch euer Vergangenheits-Ich beim Erstellen der Outline das ganze Nachdenken schon mal ab und ihr könnt flüssiger sprechen. So spart ihr nochmal Zeit. Das ist vor allem für all diejenigen gut, die es hassen, den ersten Entwurf zu schreiben. 

Ich kann verstehen, dass die Pantser unter euch nicht ganz so begeistert sein werden, aber es hilft schon, wenn man sich vor dem Diktieren kurz überlegt, was man als nächstes Schreiben soll. Dazu müsst ihr auch nicht unbedingt alles wissen, was in eurer Geschichte passiert.

Aber: Je detaillierter die Outline, umso mehr Details und Beschreibungen könnt ihr schon in die Rohfassung packen. Dann müsst ihr das später nicht bei euren Korrekturen machen oder während des Diktierens nachschauen, wie dieser oder jener Charakter aussieht oder welche Farbe denn jetzt das Sofa hatte, falls ihr das gerade beschreiben wollt.

Ich habe ja jetzt schon einige Bücher diktiert und dadurch hat sich meine Outline ein bisschen gewandelt und weiterentwickelt, damit ich jetzt einfach noch besser auf den zu diktierenden Abschnitt vorbereitet bin und mir das auch viel besser vorstellen kann.

Pausen beim Diktieren

Ganz egal, was ihr tut, das muss nicht mal diktieren sein, sind Pausen wichtig, um euch zu erholen und eure Kreativität neu aufzuladen. Beim Diktieren ist das aber besonders wichtig, da ihr wesentlich mehr in kürzerer Zeit diktiert. Würde ich keine Pausen machen, wäre mein Kopf irgendwann leer und ich hätte keine Worte mehr übrig, um weiterzuschreiben. Und so soll es ja nicht sein, stimmt's?

Wenn ich diktiere mache ich zwischen jedem Abschnitt/Kapitel zwei bis drei Minuten Pause. Die nutze ich, um etwas frische Luft zu schnappen, was zu trinken oder mir schon mal das, was ich gleich diktieren werde, anzuschauen, also um meine Outline durchzulesen.

Nach drei bis vier solcher Abschnitte genehmige ich mir eine längere Pause, in der ich etwas völlig anderes mache, beispielsweise Wäsche waschen/aufhängen, die Küche saubermachen, ein kurzer Spaziergang, alles nur nichts, was mit dem Schreiben zu tun hat.

Die Stimme ölen

IM LETZTEN POST habe ich ja schon angedeutet, dass es gerade am Anfang ganz schön auf die Stimme gehen kann, wenn man lange Zeit am Stück diktiert. Deswegen ist es wichtig, dass ihr zumindest immer etwas zum Trinken in der Nähe habt.

Ganz besonders gut ist natürlich Tee, am besten noch mit Honig, aber Kaffee und Wasser sind natürlich auch gut. Vor allem Kaffee lässt mich fokussierter arbeiten, weswegen der bei meinen Diktatsessions nicht fehlen darf.

Auch Hustenbonbons sind gut, um eure Stimme nicht kratzig werden zu lassen. Denn das würde die Aufnahme auch wieder an Qualität verlieren lassen. Je besser eure Stimme funktioniert, umso besser das Ergebnis.

Deswegen meine Bitte an euch: Auch wenn ihr schnell vorankommt, übertreibt das Diktieren zu Beginn nicht zu sehr. Eure Stimme wird es mir danken und es wäre ja blöd, wenn ihr gleich zu Beginn eure Stimme ganz verlieren würdet, wenn man vom schlimmsten Fall ausgeht ...


EIN AUSBLICK

Im nächsten Artikel dieser Reihe zeige ich euch, wie ich meine Bücher diktiere, und was ich da schon alles dazugelernt habe.
Falls ihr dazu Fragen habt, schreibt mir die gerne in die Kommentare, dann beantworte ich die natürlich gerne. Und ich würde mich auch echt freuen, zu hören, ob ihr das Diktieren mittlerweile ausprobiert habt und wie ihr es findet.


Bücher diktieren? | Software und Equipment fürs Diktieren von Büchern | Eine Liste über alles, was man zum Diktieren eines Buchs braucht und was die Arbeit dabei erleichtern kann

EINE EMPFEHLUNG

Bevor ihr geht, empfehle ich euch wieder mal ein paar Blogartikel von mir, die zu diesem Thema passen.
Einerseits wäre es natürlich super, wen ihr euch nochmal alle VOR- UND NACHTEILE VOM DIKTIEREN anschaut, falls ihr euch noch immer nicht sicher seid.
Und wer gerne MEINEN WEG ZUM DIKTIEREN VON BÜCHERN nachlesen will, kann das natürlich auch tun. 
Und für die Pantser unter euch, die nicht so recht wissen, wo sie mit ihrer Outline anfangen sollen, können HIER noch einmal meinen Blogpost zum Thema Outlines finden.

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