Samstag, 28. April 2018

Vorteile und Nachteile beim Diktieren von Büchern

Vorteile und Nachteile beim Diktieren von Büchern | Eine Liste aller Vor- und Nachteile beim Diktieren von Texten von Autoren und allen, die beruflich viel schreiben müssen


IM LETZTEN ARTIKEL habe ich euch bereits erzählt, weshalb ich mich zu einem recht drastischen Umstieg vom Tippen an der Tastatur auf das Diktieren meiner Bücher entschieden habe.

Einige konnte ich bereits für diese Methode überzeugen, aber in diesem Blogpost habe ich noch einmal alle Vor- und Nachteile des Diktierens für Autoren aufgeschrieben, sodass ihr euch ein eigenes Bild machen könnt.


Vorteile und Nachteile beim Diktieren von Büchern | Eine Liste aller Vor- und Nachteile beim Diktieren von Texten von Autoren und allen, die beruflich viel schreiben müssen


IN BEWEGTBILD UND FARBE

Wer keine Lust zu lesen hat, kann hier auch mein YouTube-Video zu diesem Thema ansehen. Den Blogpost werde ich allerdings aktuell halten, falls euch oder mir noch weitere Vor- und/oder Nachteile einfallen. Schreibt mir die gerne in die Kommentare ;)

VIDEO

IN DIESEM BLOGPOST ...

... stelle ich alle Vor- und Nachteile zum Thema Diktieren für euch zusammen. Ich versuche, ihn so aktuell wie möglich zu halten. Wenn ihr also noch Ergänzungen oder Fragen habt, stellt sie mir gerne in den Kommentaren, dann füge ich sie noch ein.

Mit dieser Zusammenstellung hoffe ich, euch die Entscheidung für oder wider das Diktieren zu erleichtern. Das ist eine schwierige Entscheidung, vor allem wenn man in ein kostenpflichtiges Programm wie Dragon Dictate investiert. Damit das nicht irgendwie blöd für euch endet, könnt ihr euch hier an meinen Argumenten orientieren.

Ich versuche, möglichst objektiv zu sein, auch wenn ich ja starke Befürworterin für das Diktieren bin. Das heißt aber nicht, dass es die Lösung für all eure Probleme ist und euch genauso sehr hilft wie mir. Und am besten könnt ihr das mit dieser Pro/Contra-Liste abschätzen.

NACHTEILE DES DIKTIERENS

Natürlich gibt es beim Diktieren einige Dinge, die nicht ganz so toll funktionieren und einigen von euch nicht gefallen. Ich habe hier eine Liste gesammelt, die gerne noch ergänz werden kann.

  • Die Programme erkennen nicht immer alles, was ihr diktiert, und machen manchmal ziemlich merkwürdige Fehler. Ich hatte beispielsweise mal eine breezy Meerjungfrau in meinem Text und keine Ahnung, wo die herkam :) Wenn ihr aber in gute Software wie Dragon Dictate investiert, lernt diese Stück für Stück mit, während ihr diktiert, und gewöhnt sich an eure Art zu Sprechen.
  • Vor allem wenn ihr zu Beginn lange und viel diktiert, kann das hin und wieder auf die Stimme gehen. Ganz Besonders wenn ihr es sonst nicht gewohnt seid, so viel und laut zu sprechen. Eine Kanne Tee und ein paar Hustenbonbons sind da keine schlechte Investition. Zumindest am Anfang. Je mehr man es macht, umso mehr gewöhnt man sich daran.
  • Genauso ist das mit dem Diktieren an sich. Es ist ziemlich merkwürdig, sich die Geschichte selbst zu erzählen und sich dabei auch noch zu hören. Da gibt es hin und wieder Momente, in denen ich nur über meine eigenen Worte den Kopf schüttle. Außerdem hat es mich am Anfang sehr viel Überwindung gekostet, zu diktieren. Auch bei jedem neuen Projekt fällt es mir bei den ersten Kapiteln schwer, aber mit der Zeit ist es fast wie Atmen. Es macht ziemlich süchtig, wenn ich ehrlich bin, vor allem wenn man sich vorstellt, dass man ein Hörbuchsprecher ist und sogar die Stimmen der Charaktere immitiert :D
  • Außerdem braucht ihr eine gute Outline, um lange Sprechpausen zu vermeiden. Am besten wäre es natürlich, wenn ihr eure Handlung schon im Kopf habt, wie ein Film, den ihr dann nacherzählen könnt, sobald ihr mit dem Diktat beginnt. Für manche Pantser mag das hart sein, aber manchmal ist es auch ausreichend, für jedes Kapitel ein paar grobe Stichpunkte zu haben. Ich persönlich habe es gerne ausführlich, weil ich dann alles Wichtige mit im Buch habe und nicht erst lange überlegen muss. Außerdem nutze ich die Abschnitte meiner Outline, um mir meine Diktatzeit einzuteilen. Ein Abschnitt ist eine Diktateinheit, danach mache ich eine kurze Pause und fahre dann mit dem nächsten Absatz vor.
  • Man braucht zum Diktieren neben einer guten Outline (sorry an alle Pantser) eine möglichst ruhige Umgebung. Jedes laute Geräusch, das auf eure Audioaufnahme kommt, macht es dem Programm schwerer, zu erkennen, was ihr gesagt habt. Ich weiß, es ist nicht leicht, eine stille Umgebung zu finden, aber man kann beispielsweise Spaziergänge auf wenig genutzten Pfaden in der Natur machen oder zu Zeiten diktieren, bei denen sonst niemand wach oder im Haus ist. So mache ich das, weil ich es persönlich einfach nicht mag, wenn andere Leute meine Bücher lesen (bzw. in diesem Fall hören), bevor ich sie nicht mindestens ein bis zweimal überarbeitet habe.
  • Was auch recht irriterend sein kann am Anfang: Ihr müsst jegliche Satzzeichen mitsprechen. Das Programm setzt die nicht automatisch. Das kann mitunter sehr kompliziert werden, wenn ihr lange und verschachtelte Sätze diktiert. Aber auch da gewöhnt man sich dran, manchmal so sehr, dass man nach einem langen Tag des Diktierens auch in normalen Gesprächen die Satzzeichen mitspricht. Das ist zwar etwas peinlich, aber nach einer Erklärung nicht weiter schlimm :)

VORTEILE DES DIKTIERENS

Dass das Diktieren enorme Vorteile hat, habe ich ja schon oft gesagt. Hier seht ihr sie alle nochmal auf einem Blick.

  • Das Diktieren ist eine gute Vorbereitung für Lesungen oder öffentliche Vorträge. Selbst Präsentationen im kleinen Kreis werden euch leichter fallen, weil ihr durch das Diktieren wesentlich besser beim freien Sprechen werdet. Ihr müsst dabei aus dem Kopf heraus oft komplizierte Sätze bilden und das möglichst ohne lange Pausen einzulegen. Das wirkt sich dann auch auf euer Sprachmuster im "echten Leben" aus. (Erinnert ihr euch daran, was ich oben über Satzzeichen gesagt habe? Selber Effekt!)
  • Da ihr alles laut aussprecht, klingen eure Dialoge wesentlich authentischer und auch die Sprache und Satzmelodie wirkt viel natürlicher und weniger gestellt, was ja nur gut für euch ist. Das funktioniert, vermute ich mal, so ähnlich wie beim lauten Vorlesen während euren Korrekturen. Ihr hört gleich, wo es noch holpert und könnt sofort daran arbeiten, anstatt den Satz hinterher umzustellen und euch den Kopf zu zerbrechen, wie er sich nun am besten anhört.
  • Durch das Diktieren konzentriert man sich auf das Wesentliche. Man kann nicht gleichzeitig sprechen und neue Sätze konstruieren. Alles passiert in einem Moment, sodass es euch schwer fallen wird, komplizierte und ellenlange Sätze zu bilden. Und das ist auch gut so. Je weniger unnötige Details, Dialoge und Beschreibungen, desto besser. Die müsst ihr später dann auch nicht wegstreichen, weil sie doch nicht so dazu passen oder einfach langweilig sind. Wieder etwas mehr Zeit gespart.
  • Einer der wichtigsten Punkte für mich, ist die Tatsache, dass eure Hände durch das Diktieren nicht mehr so belastet werden. Wie ihr IM LETZTEN ARTIKEL lesen konntet, hatte ich enorme Probleme mit meinen Händen, Armen und bis mir schließlich meine gesamte Schulter weh getan hat. Das Diktieren hat mir diese Belastung abgenommen und mir geht es seitdem wirklich viel besser.
  • Ein weiterer Vorteil ist, dass man beim Diktieren auch stehen oder herumlaufen kann. Erinnert ihr euch noch an meinen Vorschlag, einfach mal raus zu gehen und dort bei einem Spaziergang zu diktieren? Das werde ich in Zukunft sicher auch häufiger nutzen und mir auch einen höhenverstellbaren Tisch zulegen, um öfter zu stehen. Der passt dann hoffentlich auch in meine Schreibecke ...
  • Wie ich oben schon gesagt habe, lernen manche der Diktatsprogramme mit, je öfter ihr damit schreibt und sie eventuell auch auf eure Sprechweise trainiert, zum Beispiel indem ihr ein bereits geschriebenes Kapitel diktiert, während das Programm läuft, und ihr alle Fehler manuell verbessert. Ich habe bei kostenpflichtigen Programmen nur Erfahrung mit Dragon Dictate und da funktioniert das wirklich gut. Es dauert zwar ein bisschen, bis das Programm es verstanden hat, aber mit jeder Session wird es ein klein wenig einfacher, auch für mich.
  • Für mich ist das Diktieren einfach eine wahnsinnige Arbeitserleichterung und es geht wesentlich schneller. Ich brauche mittlerweile nur noch eine (arbeitsfreie) Woche für meine Bücher, manchmal sogar noch weniger und nein, die Qualität leidet nicht wirklich darunter.
  • Mir raubt das Diktieren auch wesentlich weniger Energie als das Tippen. Ich kann es mir gemütlich machen und mich voll und ganz auf meine Geschichte konzentrieren. Ich denke weniger über Formulierungen und bessere Synonyme nach, weil ich einfach nicht die Möglichkeit habe, meinen Text vor mir auf meinem Bildschirm zu sehen oder etwas nachzuschlagen.

EIN AUSBLICK

IM NÄCHSTEN ARTIKEL ZUM DIKTIEREN sprechen wir dann über etwas, das euch jetzt sicher sehr interessiert: Welche Programme kann man fürs Diktieren nutzen und was braucht man noch dazu?

Ich zeige euch da einige kostenlose Alternativen zum Austesten, ob das wirklich etwas für euch ist, und stelle euch dann nochmal Dragon Dictate vor. Da gibt es nämlich einige Dinge, die man beim Kauf beachten sollte.

Falls ihr dazu konkrete Fragen habt, könnt ihr die gerne in den Kommentaren stellen oder unsere Pro/Contra-Liste ergänzen. Ich freue mich über eure Beiträge und füge die gerne noch ein.


Vorteile und Nachteile beim Diktieren von Büchern | Eine Liste aller Vor- und Nachteile beim Diktieren von Texten von Autoren und allen, die beruflich viel schreiben müssen

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