Samstag, 25. Juni 2016

Das Autoren Coming-Out [Wie schreibt man ein Buch?]


Hallo ihr Lieben!
Ich hoffe, ihr habt die letzten Tage gut überstanden. Diese Hitze war ja unerträglich und ich bin wirklich froh, dass es jetzt wieder etwas abgekühlt hat :)
Heutiges Thema ist etwas, das sicher viele von euch beschäftigt. Was passiert, wenn man anderen vom Schreiben erzählt?
Damit habe ich in den letzten jahren einige (nicht immer positive) Erfahrungen gemacht und wollte euch etwas auf die Reaktionen eurer Mitmenschen vorbereiten und euch Mut machen.


Schreiben ist ein ganz normales Hobby
Zumindest für mich. Andere Leute werden das anders sehen. Sehr viel anders, weil es einfach etwas sehr ungewöhnliches ist. Fast jeder hat irgendwann mal ein Instrument gespielt oder eine Sportart betrieben, aber schreiben… Da wird man dann meistens so angeschaut, als käme man von einem anderen Planeten.
Macht euch deswegen keinen Kopf. Es gibt nämlich auch die Menschen, die gerne selbst schreiben möchten. So lange es euch Spaß macht, solltet ihr weitermachen und nicht auf die anderen hören, wenn sie euch so Dinge sagen wie die folgenden Sätze und Reaktionen…

Die wenigsten sind begeistert und unterstützend, wenn ihr ihnen davon erzählt. Aber wenn ihr so jemanden habt, dann könnt ihr euch echt glücklich schätzen. (Die treten einen gerne mal in den Allerwertesten, um euch aus der Schreibblockade zu holen und könnten eure treusten Leser und Berater werden.)

Du schreibst? Cool! Ich habe ne super Idee. Du kannst da ja ein Buch daraus machen und wir teilen uns dann das Geld.
Erstens ist es gar nicht soo leicht, einfach irgendein Buch an den Mann (=Verlag/Agentur) zu bringen, zweitens würde euch dieser Mensch ziemlich ausnutzen. Es ist schließlich eine Sache, eine gute Idee zu haben, eine andere, dann ein ganzes Buch von vorne bis hinten daraus zu machen.

Wow! Du musst ja viel Zeit haben…
Wenn ich das höre, werde ich richtig aggressiv. Mein Tag hat auch nur 24 Stunden. Acht gehen fürs Schlafen drauf, weitere acht für die Arbeit und die letzten sind dann ein bisschen Freizeit, ein bisschen Hausarbeit und ganz viel fürs Schreiben. Wir haben auch nicht mehr Zeit, als andere. Statt faul vor der Glotze zu hängen oder weniger faul ins Fitness-Studio zu gehen, sitzen wir eben am Computer mit dem Kopf in anderen Welten und voller Stimmen nervender Charaktere, unserem inneren Kritiker und den Aussagen anderer Menschen, die uns in so mancher dunklen Stunde sehr demotivieren.

Wie uncool! Du bist ja voll der Streber! Wie langweilig!
Das durfte ich mir auch schon zur genüge anhören. Und diejenigen, die es nicht laut ausgesprochen haben, haben es mir mit ihren Blicken zu verstehen gegeben. Aber mal ganz ehrlich, ich bin lieber langweilig als jedes Wochenende mit hunderttausend Tonnen Makeup im Gesicht besoffen in irgendeiner viel zu lauten Disko vor mich hinzuvegitieren und mir meine Gesundheit kaputt zu machen. Okay, das war vielleicht leicht übertrieben, aber ihr versteht sicher, was ich damit meine.

Lass es besser gleich, wird sowieso nix. Das ist totale Zeitverschwendung.
Das könnte ich auch zu jedem sagen, der Klavier lernt oder irgendeinen Sport macht. Klar geht erstmal viel Zeit drauf, bis ich es wirklich kann. Schreiben ist ein Handwerk. Klar ist Talent wichtig, aber ohne Übung geht gar nichts. (Siehe diesen POST). Aber wenn ich mein Handwerk nach langer Zeit der Übung wirklich gut beherrsche, dann habe ich irgendwann die Chance, daraus auch wirklich einen Beruf zu machen. Beim Klavierspielen ist es da schon schwieriger oder bei eine Sportart… Also ist das vielleicht größere Zeitverschwendung als das Schreiben.

Jetzt fängst du auch noch damit an! Autoren gibt es doch wie Sand am Meer und deine Geschichte hat es bestimmt auch schon hunderttausendmal gegeben!
Ja, ja und ja. Aber nur weil es Autoren wie Sand am Meer gibt, heißt das noch lange nicht, dass sie alle gut sind und einen Verlagsvertrag bekommen. Und weil wir Menschen uns schon seit Urzeiten Geschichten erzählen, ist es nur logisch, dass es nichts mehr wirklich "Neues" gibt. Klar gibt es mittlerweile hundert Dystopien (oder mehr), aber keine ist so wie die andere. An manchen Punkten sind sie sich ähnlich und vom Thema her gleich, aber es kommt auf die Interpretation des Autors an. Das macht eine Geschichte einmalig, also lasst euch nicht sagen, dass ihr deswegen aufhören sollt.

Ist das deine Ausrede, um am Computer abhängen zu können? Du zockst sowieso schon zu viel! Geh mal lieber raus?
Das werdet ihr, falls ihr noch zuhause wohnt, von euren Eltern zu hören bekommen. Bei mir war das zu Beginn fast jeden Tag so, aber ich bin nun mal eine kleine Stubenhockerin und Sonne bereitet mir immer gleich Kopfschmerzen. (Vielleicht bin ich ja ein Vampir…)
Zum Glück sind wir in diesen hoch modernen Zeiten dazu in der Lage, unser "Büro" einfach mal nach draußen zu verlegen. Also schnappt euch euren Laptop oder euer Notizbuch und geht mal raus bei dem schönen Wetter :D

Die Moral von der Geschicht?
Scheißt auf die Meinung der anderen. (Sorry, für diesen Ausdruck. Not sorry.) Wenn es euch Spaß macht und es das ist, was euch gefällt, dann macht es, egal was andere sagen, egal wie verletztend ihre Worte sind. Negative Reaktionen dürfen euch nicht runterziehen. Jedes Mal, wenn mir jemand so kommt, setzte ich seinen Namen auf eine gedankliche Liste mit Leuten, denen ich beweisen werde, dass ich doch etwas drauf habe und das ganze hier keine Zeitverschwendung ist. (Ist fast ein bisschen wie bei Arya Stark, nur dass ich die Leute nicht umbringen will. Wie gut, dass man Schriftsteller ist, da kommt man mit "Mord" ganz gut weg :D)
Außerdem gibt es viele Leute, denen einfach der Mut fehlt, zu schreiben. Die glauben, sie haben keine Zeit und ihr dafür zu viel, aber ihr nutzt eure wenige Zeit wenigstens dafür, eure Träume zu verwirklichen. Es gehört schon sehr viel dazu, sich wirklich zu hinzusetzen und anzufangen, ganz egal wie gut oder schlecht die Qualität zu Beginn ist. Ihr könnt stolz auf euch sein, weil ihr zu den wenigen Menschen gehört, die wirklich mal den Allerwertesten hoch bekommen und was für ihre Träume tun, anstatt eben nur zu träumen.
Und oft sind fiese Kommentare eben nur da, um zu überspielen, dass die Leute beeindruckt, bzw. eingeschüchtert oder eifersüchtig auf euch sind, weil ihr etwas geschafft habt, zu dem sie sich nicht in der Lage sehen.
Kämpft weiter für euren Traum und verteidigt euch ruhig. Je mehr Leute sehen, wie ernst euch das Schreiben ist, umso mehr werden sie euch respektieren und euch sogar eventuell um Rat fragen.

Ich glaube an euch alle und bin für euch da, wenn euch der Rest der Welt mal wieder nicht versteht. Es gibt keinen Grund sich für etwas zu verstecken oder zu schämen, wenn man etwas wirklich liebt, ganz egal ob es jetzt das Schreiben oder etwas anderes ist.

Wie waren die Reaktionen eurer Mitmenschen, wenn ihr ihnen vom Schreiben erzählt habt? Wie seid ihr damit umgegangen?
Lasst es mich wissen und schreibt es in die Kommentare oder per Tweet an @KateSStark!

Ich freue mich auf euch!
Eure Kate

PS: Diesen Blogpost gibt es auch als VIDEO!



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