Samstag, 28. Mai 2016

Zeitplan erstellen | Kate's Organisations-Tipps für euer Buchprojekt [Wie schreibt man ein Buch?]


Hallo ihr Lieben!
Endlich hat auch das Wochenende für mich angefangen. Ich hatte heute bis vier Schule, weswegen das VIDEO heute etwas später kam (und weil ich die neue Folge von Game of Thrones noch schauen musste... schuldig...).
Nachdem ich ein paar Rückfragen zum Blogpost über Ziele und Deadlines bekommen habe, wollte ich euch heute meine Methode vorstellen, wie ich mein Buch von der Idee bis zur Rohfassung begleite. Für mich als kleiner Perfektionist darf ein Zeitplan da nicht fehlen und vielleicht hilft euch das auch weiter, wenn das "nach Lust und Laune"-Prinzip bei euch nicht klappt.



Die drei Grundschritte von der Idee zur Rohfassung
... sind für die meisten von euch nichts Neues, aber ich führe sie dennoch auf, um euch später zu zeigen, wie ihr sie in einzelne Ziele, bzw. Aufgaben aufteilen und euch somit die Arbeit erleichtern könnt.
Die Idee ist Schritt Nummer eins. Ohne sie geht gar nichts. Wenn ihr nicht wisst, um was es in eurem Buch gehen soll, wer der Protagonist ist und welchen Konflikt dieser erlebt, könnt ihr kein Buch schreiben. (Natürlich könntet ihr irgendetwas schreiben, aber das wäre dann vermutlich ziemlich langweilig...)
Die Outline hilft euch, den Schreibprozess besser zu koordinieren. Statt stundenlang während des Schreibens selbst darüber nachzudenken, was als nächstes passieren soll, liefert sie euch alle nötigen Informationen zum Ort, zur Zeit, zur Handlung und zu den Charakteren. (Vorausgesetzt, ihr habt eure Hausaufgaben gemacht...)
Das Schreiben bildet den letzten und natürlich wichtigsten Schritt zur fertigen Rohfassung. Eine Outline mit all ihren Infos ist zwar gut und schön, aber eine fertige Geschichte ist das natürlich nicht. Davor müsst ihr viel Blut und Schweiß lassen, bis ihr zumindest ansatzweise ein Buch fertig habt. Gut ist es wahrscheinlich noch lange nicht, aber dafür ist die Überarbeitung ja da.
Das sind natürlich nur sehr grobe Punkte und scheinen auf den ersten Blick ziemlich theoretisch und viel zu groß und unerreichbar. Mein Tipp an dieser Stelle: teilt sie euch in kleinere Teilziele auf.

Kate's Teilziele
(Anmerkung: Das sind nur meine Teilziele. Für euch kann das ein ganzes Stück anders aussehen, aber mir hilft das so am besten weiter. Wenn ihr euch unsicher seid, folgt diesen Schritten und überlegt euch dabei, inwiefern sie euch helfen und ob ihr Veränderungen daran vornehmen müsst.)
Der Braindump ist mein erstes Teilziel, bzw. Aufgabe in meinem Zeitplan. Während dieser Phase schreibe ich alles auf, was mir bisher durch den Kopf schwirrt. Meistens fällt mir dann noch etwas ein, das ich hinzufüge und so geht es weiter und weiter, bis mein Gehirn leer und dessen Inhalt auf meinem Blatt Papier steht. (Mir persönlich hilft es, alles per Hand zu schreiben. Ich weiß nicht warum, aber so klappt das irgendwie am besten. Euch steht es natürlich frei, jedes andere Medium zu nutzen, das euch zur Verfügung steht. Wenn ihr gerne babbelt, dann nehmt euch doch einfach selbst auf...) Für den Braindump habe ich für ein kleines Projekt (50.ooo Worte) circa drei Tage vorgesehen,
Die erste Ordnungsphase schließt sich gleich daran an. Hier sortiere ich bereits, was ich an Information zusammengetragen habe, notiere mir Fragen zu Dingen, die ich noch klären muss und erstelle eine kurze Handlungsskizze. Dafür nehme ich mir auch nochmal drei Tage Zeit, weile meine Notizen meist ziemlich chaotisch und wirr sind.
Die Steckbriefe zu den meisten und wichtigsten Charakteren lege ich gleich nach dem Ordnen an. Da weiß ich meistens schon, welche Figuren ich benötige und habe oft schon eine Vorstellung über deren Wesen und Position in der Geschichte. Für diese Phase nehme ich mir vier bis fünf Tage.
Das Worldbuilding ist damit natürlich eng verbunden. Durch die Charaktere und deren Steckbriefe habe ich bereits erste Ideen für Ort, Zeit und z.B. Magie, Religion und Politik. Weil man für das alles ziemlich viele Informationen benötigt und gefühlt tausende Fragen beantworten muss, habe ich hierfür circa fünf Tage eingeplant.
Die zweite Ordnungsphase verbringe ich dann damit, dass ich alle gesammelten Informationen aus den Steckbriefen und dem Wordbuilding in meine Handlungsskizze einpflege, noch offene Fragen beantworte und mir evtl. neue stelle, die ich im Verlauf des Planens noch beantworten muss. Hierfür brauche ich auch nochmal an die drei Tage.
Die Kapitelpläne erstelle ich gleich im Anschluss daran. Hierzu nutze ich die bereits zusammengetragenen Informationen und fasse sie stichpunktartig in Kapitel zusammen. Außerdem vermerke ich in diesen Plänen bereits, welche Figuren auftreten, wo und zur welchen Tageszeit das Kapitel spielt, welche besonderen Gegenstände oder Kleidungsstücke verwendet werden und wie weit die Geschichte bereits voran geschritten ist. Letzteres ist zwar optional, aber ich empfehle es euch sehr, festzuhalten, wie viele Tage seit Beginn der Handlung bereits vergangen sind. Das hilft euch später, wenn ihr z.B. auf ein bestimmtes Ereignis Bezug nehmen wollt. Hierfür habe ich ungefähr sieben Tage eingeplant.
Die Detailbeschreibung ist auch optional, kann euch beim Schreiben aber eine enorme Hilfe sein. Sie ist praktisch die ausformulierte Version eures Kapitelplans. Ich mache das meist mit Stichpunkten, die ich dann beim Schreiben nacheinander abarbeite und dann zu jedem Punkt ein oder zwei Absätze schreibe, ehe ich zum nächsten Übergehe. Dieser Schritt erfordert einiges an Zeit, circa sieben bis vierzehn Tage, aber meiner Meinung nach ist er die Mühe mehr als wert.
Die dritte Ordnungsphase dient dazu, euch noch einmal einen Überblick über euer Buch zu verschaffen. Fehlen euch noch irgendwo Informationen? Kommen neue Fragen auf, beim durchlesen der Kapitel-, bzw. Detailpläne? Ist alles logisch und spannend? Auf diese Dinge achte ich während dieser Phase besonders und ändere, wenn nötig, meine Outline nochmal, bis alles passt und stimmig erscheint. Dieser Schritt dauert auch noch einmal an die drei Tage.
Und damit wären wir schon beim letzten Groben Punkt von der Idee zur Rohfassung...

Das Schreiben
... ist für jeden von uns unterschiedlich. Manche müssen sich regelrecht quälen, bei anderen läuft es nur so. Ganz egal, zu welcher Kategorie ihr gehört, ist es wichtig, euch auch hier Ziele zu setzen. Wie viele Worte soll eurer Buch insgesamt umfassen? Wie viele Worte könnt ihr leicht an einem Tag schreiben?
Diese beiden Fragen solltet ihr euch noch vor dem eigentlichen Schreiben stellen und euch überlegen, ob ihr lieber nach Kapiteln, Seitenzahlen oder Wortzahlen eure Deadlines setzten wollt.
Kapitel können unterschiedlich lag sein, also müsst ihr euch im Voraus überlegen, wie viele Worte sie umfassen sollen, wie viele Worte ihr am Tag schreiben könnt und wie lange ihr letztendlich braucht, um dieses oder jenes Kapitel zu schreiben. Je nachdem zu welchem Ergebnis ihr kommt, setzt ihr einen bestimmten Zeitpunkt fest, an dem ihr das Kapitel fertig haben müsst.
Seitenzahlen zum Ziel zu setzen ist eine andere Möglichkeit, um euch fürs Schreiben zu motivieren. Wie viele Seiten schafft ihr am Tag oder in der Woche? Legt ein gewisses Pensum fest und versucht, euch so gut es geht daran zu halten, um euer Buch auch wirklich fertig zu bekommen.
Wortzahlen sind meine Lieblingsmethode, um euren Fortschritt festzuhalten und euch Deadlines zu setzen. Natürlich läuft man dabei immer Gefahr, einfach Füllworte einzusetzen oder Dinge mit zu vielen Worten zu umschreiben, aber wenn ich erst einmal angefangen habe, dann habe ich eigentlich gar keine Zeit und Lust, mir möglichst viele Worte auszudenken, um meine Anzahl zu erhöhen.

Bitte beachten:


  • Jeder Mensch hat seine eigenen Bevorzugungen, was das Schreiben angeht. Nicht alles, was mir beim Schreiben hilft, wird ebenso gut für euch funktionieren. Das hier ist lediglich ein Denkanstoß, eine Möglichkeit unter vielen, die ihr gerne verändern und verfeinern dürft, bis ihr das Gefühl habt, dass ihr die beste Art und Weise für euch gefunden habt.
  • Eine Deadline mal nicht zu erreichen, ist kein Beinbruch. Macht euch deswegen also kein schlechtes Gewissen, sondern versucht, aufzuholen und so gut es geht weiterzuschreiben. Solltet ihr gar nicht mehr hinterherkommen, ist es natürlich sinnvoll, eure bereits gesetzten Deadlines zu überdenken und, wenn nötig, zu verschieben.
  • Vor einer Deadline fertig zu werden ist natürlich ein super Gefühl, aber dabei solltet ihr es nicht belassen. Sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, ist nicht immer eine gute Idee, und je länger ihr nicht schreibt, desto schwieriger wird es, wieder in den Flow zu kommen. Ein Tag Nichtstun ist aber durchaus erlaubt :D
  • Falls ihr mal viel um die Ohren habt oder wisst, dass ihr zu bestimmten Zeiten irgendwelche Feiern oder Familienfeste habt, an denen ihr teilnehmen müsst, dann plant einen Puffer bei euren Deadlines ein, um zu vermeiden, dass ihr entweder wie völlig Verrückte bei der Feier sitzt und auf euren Laptop einhackt oder in euer Notizbuch kritzelt, bis euch die Hände wehtun. 
So, das waren meine Tipps, was Zeitpläne für das Projekt "Mein eigenes Buch" angehen. Mir hilft dieser straffe Struktur, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, anstatt mich ins Detail zu verlieren. Ich hoffe, ihr könnt hiermit etwas anfangen.

Nutzt ihr schon einen solchen Zeitplan für euer Projekt oder schreibt ihr lieber drauf los? Wie läuft das Schreiben bei euch im Moment?
Ich freue mich auf eure Meinung, gerne auch per Tweet an @KateSStark. 

Bis zum nächsten Mal!
Eure Kate

PS: Diesen Blogpost gibt es auch als VIDEO!




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