Freitag, 11. März 2016

Alles über Outlines Part 2 - Grobstruktur [Wie schreibt man ein Buch?]


Hallo ihr Lieben!
Nach einigen technischen Problemen und reichlich Gesundheitsschlaf habe ich es endlich geschafft, diesen Blogpost hochzuladen. Wie ihr seht, mache ich mit meiner kleinen Reihe über Outlines weiter. Den letzten Post über Allgemeines zum Thema könnt ihr HIER nachlesen.
Ich hoffe, das hier hilft euch weiter, und wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und Ausprobieren!


Einige Dinge vorweg
Zu Beginn jedes Planungsprozesses habe ich bereits einige Ideen, wie die Geschichte ungefähr aussehen könnte, weiß aber nicht, wie ich sie miteinander verknüpfen soll. Meistens dauert es seine Zeit, bis ich diese Lücken aufgefüllt habe. Ich muss viel nachdenken, Ideen abwägen, verwerfen und neue finden. Ein Buch zu planen, ist also wirklich nicht so leicht. Es geht nicht einfach so zack, zack, zumindest nicht bei mir. Die Planung ist ein hartes Stück Arbeit, wenn man es wirklich richtig machen möchte.
Da es bereits die zweite Trilogie dieser Reihe ist und ich schon drei Bücher in der virtuellen Schublade habe, kenne ich natürlich die meisten Charaktere schon. Deswegen gehe ich darauf eher weniger ein. Trotzdem ist es wichtig, sich mit den Figuren aus seinen Geschichten auseinanderzusetzen, schließlich sind sie diejenigen, die die Handlung bestreiten müssen. Da sollte man sie wirklich gut kennen.

Das Ende zuerst
Mir persönlich hilft es immer sehr, das Ende des Buchs, bzw. der Reihe zu kennen. Das macht es leichter, den Rest dazuzuerfinden.
Bei der Trilogie wusste ich bereits, wo meine Charaktere am Anfang stehen würden und kannte einige ihrer Probleme, die sie während der drei Bücher beheben sollten, und ich hatte das Ende des dritten Teils, nämlich den Punkt, an dem die dritte Trilogie ansetzen würde.
Und dann habe ich mir Stück für Stück die Frage gestellt, was muss passieren, dass ich zu diesem Ende komme?
Es mag total bescheuert klingen, aber je mehr man sich damit beschäftigt, umso logischer wird es. Um es euch ein bisschen zu verdeutlichen, ein kurzes Beispiel aus meiner Reihe (einige weitere Infos dazu findet ihr auch in DIESEM POST):
Am Ende sollten sich meine beiden wichtigsten Protagonisten in der Gewalt einer sehr mächtigen, uralten Bruderschaft befinden. Am Anfang hatten sie gerade einen mächtigen Gegner besiegt und ihre Liebe füreinander entdeckt. Wie komme ich nun vom Anfang zum Ende?
Sollte euch diese Frage zu abstrakt sein, dann überlegt euch, wie die Probleme eurer Charaktere (und deren mögliche Lösung) zu eurem Ende hinführen.
Bei mir war das die Liebe zwischen den Protagonisten. "Eigentlich" sind sie Cousin und Cousine, gehen also eine leicht inzestuöse Beziehung ein. Der Vater meiner Heldin hat da gehörig was dagegen und erwartet, dass die Presse einen Skandal daraus machen wird. Deswegen schickt er sie an einen Ort, wo sie lernen soll, ihre Magie besser zu beherrschen, während ihr Cousin nach Hinweisen auf Fragen sucht, die ihn stark beschäftigen. Er findet diese und reist mit Cousine und Zauberin zu einem Tempel, wo er weitere findet, gerät später in Gefangenschaft und verliert dabei seine Magie. Das macht ihn zu einem perfekten Opfer der Bruderschaft. Sie entführen ihn und schon ist die aller gröbste Grobstruktur fertig!
Ihr seht also, das Ende zu kennen, hilft sehr dabei, nicht den Faden zu verlieren. Statt euch mit immer neuen Ideen zu verzetteln, wisst ihr von Anfang an, wo es hingehen soll und braucht euch nur noch zu überlegen, wie ihr und eure Charaktere dorthin kommen.

Wie ich die grobe Handlung auf drei Bücher verteile
Es müssen natürlich nicht zwingend drei Bücher sein. In meinem Fall habe ich mich trotzdem zur Trilogie entschieden, weil das so eben am besten in meine (Gesamt-)Reihe passt.
Wenn ich erst einmal die wichtigsten Konflikte kenne, die mich zum Ende der Reihe bringen, also zur Bruderschaft, suche ich mir die drei größten Ideenfetzen heraus und nehme diese als Hauptkonflikt für die unterschiedlichen Bücher her.
Im ersten Buch wäre das bei mir vor allem die Suche nach Antworten, die die Protagonisten im zweiten Teil zum Tempel führt, wo sie vor einer letzten Bedrohung gewarnt werden, die ihr Schicksal entscheiden wird. Außerdem brechen die beiden auf, um ihre Großeltern zu befreien und verlieren dabei ihre Magie, das, was sie von allen anderen Wesen unterscheidet und sie so besonders macht. Mal abgesehen von ihren Kampfkünsten sind sie absolut wehrlos und nach ihrer Flut im dritten Teil ein leichtes Ziel für die Bruderschaft.
Während ich die Konflikte aufteile, habe ich meistens weitere Ideen zu kleineren Handlungsverläufen, die ich zur Grobstruktur hinzufüge. Ich gehe praktisch wieder zurück zu ersten Schritt und überlege mir das Ende des Buchs. Dann stelle ich mir die Frage "Was muss passieren, um dorthin zu kommen?" und überlege so lange, bis ich eine halbwegs plausible Lösung gefunden habe.
Am Beispiel des ersten Teils der Trilogie wäre das also folgendermaßen. Mein Protagonist muss beschließen, den Tempel zu suchen, um im zweiten Teil weitere Antworten auf seine Fragen zu finden. Wie komme ich also dahin?
Ganz einfach, ich gebe dem Protagonisten einen Ort, an dem er erstmal ein paar Infos findet und den Hinweis auf den Tempel. Aber wie kommt der Protagonist überhaupt an diesen Ort?
Indem ich einen der Konflikte nutze, die sich bereits von Beginn an abzeichnen. Die Beziehung zwischen ihm und seiner Cousine und der Angst, die Presse könnte daraus einen Skandal machen. Sein Onkel will die beiden voneinander fern halten und schickt sie deswegen an diesen Ort, damit seine Tochter durch ihre Studien der Magie abgelenkt wird und dem Protagonisten nichts anderes übrig bleibt, als die Archive nach Antworten zu durchsuchen. Und schon hat man alle wichtigen Schritte, die uns an Ende des Buches bringen und ein Stückchen näher an das Ende der Reihe.

Fortsetzung folgt
Ich denke, für heute ist es genug. Ihr kennt jetzt meine Methode, um aus einem Anfang und einer Idee ein grobes Handlungsgerüst zu erstellen. Das funktioniert sowohl bei einer Buchreihe, als auch bei einem Einzelband und ist zumindest für mich sehr effektiv. Denkt immer daran, euch zu fragen, wo eure Charaktere gerade stehen und wie sie möglichst schnell, aber plausibel zu eurem erdachten Ende kommen. Den Rest übernimmt dann eure Phantasie :)


Ich hoffe, dass euch dieser Post hier weitergeholfen hat. Beim nächsten Mal besprechen wir dann alles darüber, wie ihr von diesem groben Plan zum Feinschliff übergeht, wie ihr Kapitel plant und eurer Handlungsskelett in ein immer dichter werdendes Geflecht verwandelt.


Bis zum nächsten Mal!
Eure Kate

PS: Diesen Blogpost gibt es auch als VIDEO!






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