Freitag, 19. Februar 2016

Rezension: "Dark Heroine" von Abigail Gibbs


Hallo ihr Lieben!
In letzter Zeit komme ich, komischerweise, sehr häufig zum Lesen und natürlich auch zum Rezensieren. Das heutige Buch hat mich ziemlich überrascht, weil ich angenommen hatte, dass es schon wieder „so ein Vampirbuch“ ist und noch dazu eine ehemalige Wattpad-Story, aber es war unglaublich spannend, wenn auch teilweise vorhersehbar und irgendwie auch putzig. Deswegen kann ich „Dark Heroine – Abendessen mit einem Vampir“ von Abigail Gibbs nur weiterempfehlen.





Mitten auf dem Londoner Trafalgar Square wird Violet Lee, Tochter des Verteidigungsministers, Zeugin eines furchtbaren Blutbads. Sie versucht zu entkommen, doch die Mörder sind schneller und nehmen sie gefangen. Sie verschleppen sie auf ein gewaltiges Anwesen, wo Violet lernen muss, dass es sehr viel mehr gibt zwischen Himmel und Erde, als sie angenommen hatte, denn die Mörder sind keine Menschen, sondern Vampire. Und wenn Violet weiterleben will, muss sie eine von ihnen werden, sonst weiß sie zu viel und könnte seine königliche Arschlochigkeit Kaspar Varn (Prinz der Vampire und Thronerbe) und all die anderen Blutsauger verraten.

Also hat Violet keine Wahl und muss vorerst am Hof des Vampirkönigs bleiben. So sehr sie diese Monster zu Beginn ihrer Gefangenschaft auch hasst, mit der Zeit erkennt sie, dass sie den Menschen gar nicht unähnlich sind und weit mehr hinter ihren Taten steckt, als Violet geahnt hat. Und Kaspar, manchmal ein arrogantes Arschloch, manchmal unglaublich nett und fürsorglich. Kurzum: Violet verliebt sich in Kaspar und Kaspar in Violet, wäre da nicht diese Prophezeiung über die Dunklen Heldinnen, die ihrer Beziehung im Wege steht…

>> So schmalzig sich das jetzt erstmal anhört, so schlimm ist es gar nicht. Kaspar ist zu Beginn zwar ein ziemlicher Bad Boy, aber er hat seine Gründe, wieso er so ist, wie er ist, was ihn nur noch sympathischer macht. 
Wie gesagt, ich war ziemlich überrascht, weil die Vampire zum einen ziemlich cool gemacht waren. Nein, sie glitzern nicht, aber dafür ändert sich ihre Augenfarbe je nach Gefühlslage, was ich besonders interessant fand. So kann man es diesen „kalten Wesen“ ansehen, wenn sie verlegen, wütend, traurig oder glücklich sind, was ja sonst immer etwas schwierig ist. Ich finde, das gibt diesen scheinbaren Monstern in all ihrer Übermächtigkeit etwas Verletzliches, beinahe Menschliches.
Normalerweise bin ich ja nicht so der Prophezeiungs-Fan, wenn es um Geschichten geht, die nicht ich geschrieben habe, aber irgendwie macht mich die der Dark Heroines doch sehr neugierig. Ich liebe diese rätselhaften Orakelsprüche, die man in den verschiedensten Formen auslegen kann. Natürlich ist es ein bisschen kitschig, dass ausgerechnet Kaspar an die zweite Heldin gebunden sein wird, aber hey, ein bisschen Schnulze hat noch fast nie geschadet. So lange sich Violet und Kaspar weiterhin kabbeln ist alles gut :)

Ein bisschen spoilern muss ich jetzt doch: Ich finde es auch wirklich interessant, dass es nicht nur Vampire in dieser Geschichte gibt, sondern auch andere fremde Fantasy-Wesen, die im ersten Teil jetzt nicht ganz so wichtig sind und deshalb eher selten beschrieben werden, aber ich habe so das Gefühl, dass das in den kommenden Teilen nachgeholt werden wird. Ich bin sehr gespannt, wie die anderen Dimensionen sind und wie die alle zusammen hängen und weshalb sie sich alle in gewisser Weise ähnlich sind und trotzdem ihre Unterschiede haben. Kurz: Ich will sofort den zweiten Teil!




Violet Lee ist, finde ich, ein gelungener Charakter. Sie heult nicht ständig rum, weil sie gefangen wurde, hat zwar Angst vor den Vampiren, ist sich allerdings nicht zu schade, den Blutsaugern mal ihre Meinung zu geigen und ziemlich deutlich zu sagen, was sie von ihnen hält. Und was ich auch gut finde: Sie opfert sich nicht für alle, sondern lässt sich Zeit mit ihrer Entscheidung. Sie versucht nicht, Kaspar zu ändern, wie es so viele andere Romanheldinnen getan hätten. Stattdessen versucht sie damit klarzukommen und ihn und seinesgleichen zu verstehen.
Warum heißen in letzter Zeit eigentlich alle Protagonistinnen Violet? (Oder Azalea…?)
Kaspar hielt ich am Anfang für ein ziemliches Arschloch, wie Violet eben auch, aber wie so oft bei diesen Bad Boys steckt mehr unter der arroganten Schale, als man annehmen mag. Natürlich ist es ein wenig gewagt, ihn wegen des Tods seiner Mutter so krass leiden zu lassen, dass ihm Menschenleben plötzlich egal sind, dass ihm so ziemlich alles völlig egal ist, aber andererseits hatte er eine sehr enge Bindung. Es ist immerhin besser, als das miese Verhalten der Heldin gegenüber damit zu begründen, dass er seine Gefühle nicht auszudrucken wusste und ihr deswegen ständig weh getan hat (siehe Bad Boys Girl auf Wattpad). In gewisser Weise erinnert er mich an Damon aus Vampire Diaries (immer noch der beste Bad Boy), weil Kaspar trotz seines teilweise echt ekelhaften Benehmens trotzdem diese goldigen Momente hat, in denen man ihn einfach knuddeln möchte (womit wir wieder beim Thema wären, dass ich die Bösewichte in Geschichten generell alle knuddeln möchte :D).

Bei Lyla (Kaspars Schwester) und Fabian (seinem besten Freund) tue ich mich schwer, etwas Gutes zu sagen, wenn ich ehrlich bin. Erst ist Lyla total nett und dann, als sie merkt, dass Fabian sich für Violet interessiert, wird sie zur Furie. Klar ist das hart, aber sieht sie denn nicht, dass Violet nichts von Fabian will? Ihn auf der anderen Seite mochte ich zu Beginn und bin dann mal zwischenzeitlich ausgerastet, weil ich dachte, dieses Buch hätte auch wieder so eine unsinnige Dreiecksbeziehung (Hut ab an Violet, dass sie Fabian ziemlich schnell abweist!). Ich finde, das das ganze gar nicht nötig gewesen wäre. So großen Einfluss nimmt es ja nicht auf die Handlung. Kaspar und Fabian sind immer noch befreundet, Lyla ist zwar nicht mehr wirklich nett zu Violet, will sie aber auch nicht gleich umbringen, wie mir scheint. Kann sie ja jetzt auch nicht mehr…
Hier muss ich auch nochmal ganz kurz die Slayer und Hunter aufgreifen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, die Vampire zu töten, obwohl das bei deren Stärke und Schnelligkeit eher an Selbstmord grenzt. Ich verstehe ihr Motiv noch nicht ganz, schließlich scheint es (zumindest auf den ersten Blick, den uns das Buch bietet) ein aussichtsloser Kampf zu sein, den sie nur verlieren können (siehe Blutbad auf dem Trafalgar Square). Außerdem verstehe ich nicht, wie sie an Vampirblut gekommen sind, und zumindest manche von ihnen zu Dhampiren (Halbblütern) geworden sind, wenn sie die Vampire doch so sehr hassen. Vielleicht bietet uns der zweite Teil da mehr Aufschluss drüber.




Zugegeben, den fand ich nicht ganz so geglückt. Violet ist die Protagonistin und daher sind die meisten Kapitel aus ihrer Sicht erzählt, allerdings wurden einige von Kaspar dazwischen gestreut, was ich etwas unglücklich fand, da beide aus der Ich-Perspektive berichten und es nicht immer leicht war, das dann auseinander zu halten, auch wenn oben drüber der jeweilige Name stand.
Was mich teilweise auch irritiert hat, gerade gegen Ende des Buchs, waren die vielen eingeworfenen Sätze, die jemand zu Violet gesagt hat und an die sie sich dann gegen Ende erinnert hat. Manchmal konnte ich da nicht recht zuordnen, was die bedeuten sollen oder wieso sie nochmal so explizit aufgegriffen wurden, anstatt sie nur kurz zu erwähnen wie: „Ich erinnerte mich daran, dass Fabian mich gewarnt hatte.“ Oder so anstatt einfach nochmal den ganzen Satz von vor zweihundert Seiten einzufügen. Aber das ist wirklich nur eine Kleinigkeit.


Ihr seht also, im Großen und Ganzen hat mir das Buch wirklich gefallen und ich konnte es kaum aus der Hand legen (deswegen kam neulich das YouTube-Video zu spät…). Ich gebe „Dark Heroine“ 4 Sterne, weil es nicht ganz so perfekt ist, mich aber trotzdem überzeugt, gebannt und neugierig gemacht hat. Ich bin gespannt, wie sich Violets und Kaspars Beziehung weiterentwickeln wird und wozu die ganzen Dark Heroines fähig sind, was sie tun werden, wer die anderen sieben sind, die noch fehlen. Kurz um: Sobald ich kann renne ich in den nächsten Buchladen und bestelle/kaufe mir Teil 2. (Schade nur, dass ich den ersten als Taschenbuch habe und es den zweiten nur als Paperback gibt, aber bis August, wenn dann das Taschenbuch erscheint kann ich auch nicht mehr darauf warten.)

Kennt ihr das Buch, bzw. die Reihe? Wie hat es euch gefallen, falls ihr es gelesen habt?

Bis zum nächsten Mal!
Eure Kate

PS: Diesen Blogpost gibt es auch als VIDEO!



Mehr Infos zum Buch findet ihr auf der VERLAGSSEITE.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen