Donnerstag, 20. November 2014

Rezension zu "Die Begabte" von Trudi Canavan

Hallo ihr Lieben!
Das hier ist der letzte Post vor der Blogpause. Eigentlich war diese Rezension ja schon für letzte Woche gedacht, aber da hab ich es leider nicht geschafft. Aber uns läuft ja nichts davon :)
Ich bedanke mich nochmal herzlich bei den lieben Leuten von Random House, die mir dieses Buch zur Verfügung gestellt haben.



HIER findet ihr weitere Informationen zum Buch!




Der junge Student Tyen findet bei einer Ausgrabung ein wundersames Buch, das einst eine lebendige Frau war. Pergama wurde erschaffen, um das Wissen all derer zu speichern, die sie berühren, um sie an ihren Besitzer weiterzugeben. Tyen freundet sich mit ihr an und will sie, entgegen der Regeln, nicht an die Akademie abgeben. Als sein magischer Fund jedoch entdeckt wird, ändert sich für den Studenten plötzlich alles. Um Pergama vor der Zerstörung zu vernichten, muss Tyen fliehen und sein altes Leben hinter sich lassen. Von der Akademie gejagt, reist er durch seine Welt, nur um am Ende in einer ganz anderen zu landen.
In Rielles Welt. Rielle, die Tochter eines Färbereibesitzers, hat von klein auf die Fähigkeit Schwärze zu sehen, also das, was übrig bleibt, wenn Magie verbraucht wurde. In ihrem Land herrscht ein strenger Glaube und die Benutzung  von Magie ist nur den Priestern erlaubt. Alle anderen, die unbefugt zaubern, werden gefangen genommen und müssen die Stadt verlassen. Wohin sie gebracht werden, weiß niemand. Doch als Rielle mehr durch Zufall als gewollt Magie einsetzt, findet sie heraus, wohin die sogenannten Befleckten gebracht werden. Schweren Herzens muss sie ihre Familie und ihren Geliebten Izare verlassen, um die Magie, die sie benutzt hat, wieder zurückzuzahlen.

Ich bin positiv überrascht, eine solche Geschichte von Trudi Canavan zu lesen. Sonst haben sich ihre Bücher mehr oder weniger auf einen Ort oder ein Land konzentriert, wohingegen es nun offensichtlich möglich ist, in andere Welten zu reisen. Auch die Idee, dass der Gebrauch von Magie seine Spuren hinterlässt, finde ich sehr interessant und sehr gut durchdacht.
Es war allerdings nicht immer leicht, sich vorzustellen, wo Tyen sich auf seiner Flucht gerade befindet. Eine Karte wäre da nicht schlecht gewesen, schließlich spielt ungefähr die Hälfte des Buchs in seiner Welt. 
Gestört hat mich allerdings, dass vor dem Ende jedes Teils ein riesiger Höhepunkt war, dieser allerdings nicht aufgelöst wurde und es stattdessen mit einer anderen Perspektive weiterging. Das Buch war immer durchmischt von diesen Spannenden Höhepunkten und dann eher langweiligen Passagen, die zwar für die Handlung wichtig waren, allerdings auch in kürzerer Form genügt hätten.
Ich hasse Cliff-Hanger, einfach weil ich endlich wissen will, was passiert, aber ich verstehe auch, warum Autoren sie so häufig einsetzen. Nämlich um genau das zu erreichen: Dass ihr Leser weiterliest vor lauter Spannung.
Schön fand ich aber, dass jedes Kapitel (bisher) nur aus einer Perspektive erzählt wurde und keine Überschriften hatte. Bei "Die Gilde der Schwarzen Magier" hat es mich nämlich ziemlich gestört, dass mitten im Kapitel einfach mal Ort und Perspektive gewechselt wurden.



Tyen, ein Student der Zauberei und Geschichte, hat nur gute Absichten, scheint aber für seine Umwelt der böse Verbrecher zu sein. Ich finde, er denkt ein wenig zu sehr nach, aber trotzdem ist er mir sympathisch. Und natüürlich kann er viel mehr Magie greifen als sein viel erfahrener Professor und ich wette mit euch, dass er ein Nachfolger, oder wie Pergama diese begabten Zauberer genannt hat, ist.
Pergama ist ein magisches Buch, aber bisher kann man noch nicht so viel zu ihr sagen, schließlich ist sie (noch) ein Buch und hat deswegen keine wirklichen Gefühle. Ich denke, sie wird interessant werden, wenn Tyen es tatsächlich schafft, sie in einen Menschen zurückzuverwandeln. Ich bin schon sehr gespannt darauf, ob es ihm gelingt und wie Pergama letzten Endes wirklich drauf ist.
Rielle hat als Charakter für mich persönlich die schönste Entwicklung durchgemacht. Vom unerfahrenen Schulmädchen, zur Geliebten, zur Hausfrau, zur Gefangenen und schließlich zur Kämpferin. Ich fand es wirklich gut, wie sie sich am Ende zur Wehr gesetzt hat. Wenn das hier "Ein Lied von Eis und Feuer" von George R.R. Martin wäre, hätte ich gesagt, dass sie einen Dany-Moment hatte, aber ich glaube, jetzt checkt keiner, war ich meine. Ich finde Rielle wirklich bemerkenswert, obwohl ich am Anfang etwas von ihrer Kuschmäuschen-Einstellung geschockt war. Mir hat sie am besten gefallen. Auch sie könnte soetwas wie eine "Nachfolgerin" sein und ich könnte wieder wetten, dass sie später noch auf Tyen trifft und er ihr eventuell beibringt, was er über Magie weiß, auch wenn sie eigentlich nur zaubern darf, wenn ihr Leben in Gefahr ist.



"Die Begabte" ist ein wirklich interessantes Fantasy-Abenteuer, das verschiedene Stile des Genres vermischt und das Zaubern auf eine neue Weise darstellt. Es bleibt lediglich die Frage offen, wer denn nun die Begabte ist...
Ich als früherer Canavan-Fan bin glücklich, dass die liebe gute Trudi ein solches Werk abgeliefert hat, das zwar noch seine Schwächen hat (niemand ist bekanntlich perfekt), aber das ich mit der Qualität von "Die Gilde der schwarzen Magier" auf eine Stufe stellen würde. (Nur zur Info: "Die Gilde der schwarzen Magier" ist mein Lieblingsbuch von Canavan und ich bin der Meinung, dass die meisten anderen ihrer Bücher nicht an diese Reihe herankommen.)
Obwohl ich am Anfang noch skeptisch war, weil es sich an manchen Stellen wirklich hingezogen hat, bin ich doch froh, dass ich es bis zum Ende geschafft habe. Zu blöd, dass es noch eine ganze Weile dauern wird, bis der nächste Teil herauskommt. Ich bin schon richtig gespannt und kann es gar nicht mehr erwarten.
Deswegen bekommt "Die Begabte" von mir 4,5 Sterne, die ich auf fünf aufrunde :)



Jetzt geht's aber erstmal in die Blogpause. Wenn ihr mich trotzdem erreichen wollt, schreibt mir irgendwo einen Kommentar oder guckt mal HIER vorbei.
Bis März dann!

Eure Kate

Auch erschienen auf


Jetzt kaufen auf



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen