Donnerstag, 18. September 2014

Literarisches: Schullektüren :(

Hallo ihr Lieben!
In der nächsten Zeit wird es etwas schwer, Rezensionen zu veröffentlichen, einfach weil ich (ja, ich wiederhole mich ständig) mit der Schule ziemlich gefordert bin. Zum bisherigen Zeitpunkt weiß ich noch nicht, wie ich das hinbekomme, aber vielleicht tut exzessives Lesen neben all dem Stress doch mal ganz gut. Wer weiß?
So, aber nun zum Thema. Jeder von euch, auch diejenigen, die schon nicht mehr die Schulbank drücken, werden sich noch an ihre Schullektüren erinnern. Da mich in letzter Zeit einige quälen, habe ich mir überlegt, euch mal all meine Schullektüren zu zeigen und zu manchen ein klein wenig von meinem Senf(t) dazu abzugeben :)
Und nur fürs Protokoll: Ich gehöre nicht zu den Menschen, die Schullektüren mögen. Lesen unter Zwang geht bei mir überhaupt nicht...




Bücher, die mir gefallen haben:
Hm, allzu viele gibts da leider nicht. (Wer hätte das gedacht?) Am besten in Erinnerung geblieben ist mir auf jeden Fall "Boot Camp" von Morton Rue. Am Anfang dachte ich mir, was will unser Lehrer denn jetzt von uns. Ich war damals in der 7. Klasse und der Inhalt ist teilweise schon etwas heftig. Aber mir hat es echt super gefallen. Nur das Ende fand ich irgendwie traurig, aber so war es ja sicher auch gedacht. Ich kann es wirklich nur empfehlen.
Mein zweit liebstes Buch aus dem Lektüreregal ist "Überleben" von Gudrun Pausewang. Ich bin ja eigentlich kein Fan von realistischer Literatur, aber mich hat das Schicksal der Charaktere sehr berührt. Und wieder einmal hat sich mir die Frage gestellt, wieso man unbedingt Krieg führen muss...
"Der Bleisiegelfälscher" war zwar schon fast grenzwertig, aber irgendwie hatte dieses Buch was. Es ging gut zu lesen, wahrscheinlich auch, weil es eine gekürzte Fassung war. Aber empfehlen? Nee, eher weniger.
Und auch wenn mir sicherlich gleich einige in den Rücken fallen werden, Eichendorffs "Aus dem Leben eines Taugenichts" fand ich eigentlich nicht schlecht. Es war irgendwie putzig zu lesen, aber der wichtigste Grund, warum es einen so positiven "Senf(t)" bekommt ist ein anderer :) Durch den Taugenichts hab ich nämlich meine Deutschnote von einer vier (in der zehnten) auf eine fast eins bekommen. Ich sag ja immer, dass ich Deutsch in der Schule hasse, einfach weil wir immer so langweiliges Zeug lesen und dann so langweilige Arbeiten darüber schreiben müssen. Normalerweise bekomme ich dann 'ne vier, höchstens ne drei, aber beim Taugenichts hätte es eine eins sein können, wenn ich nicht die blöden Sprachlichen Mittel als Gliederungspunkt weggelassen hätte...

Bücher, deren Sinn sich mir nicht erschließt:
An allererster Stelle stehen hier gleich zwei. Wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Zum einen "Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war" von Henning Mankell und "Der Herr der Fliegen" von William Golding. Beim ersten weiß ich schon gar nicht mehr, um was es ging, nur dass es etwas mit einem Hund sein muss und dass ich es die ganze Zeit über schon nicht verstanden habe. Den Inhalt des zweiten hätte ich am liebsten vergessen, weil ich die Story einfach völlig bescheuert finde. (Bitte entschuldigt meine Direktheit, aber es ist einfach so.) Und da sag mal einer, dass wir Mädchen immer abdrehen! Die Jungs sind das wahre Problem :P
Ein weiteres Buch, das ich nicht verstanden habe und eigentlich auch nicht verstehen will ist "So B. it" von Sarah Weeks. Solche Geschichten sind, wie gesagt, einfach nicht mein Fall. (Warum können wir nicht ein Mal Fantasy lesen?) Um ehrlich zu sein, fand ich die ganze Geschichte etwas unglaubwürdig und viel zu übertrieben. Irgendwer hätte doch merken müssen, dass Heidis Mutter nicht ohne Heidis Großmutter, die, wenn ich mich recht erinnere, von einem Bus oder so überfahren wurde, hätte leben können. Ich meine, hallo? Sie ist geistig behindert. Da muss sich doch jemand um sie gekümmert haben, oder?
Also, verstehe ich einfach nicht.




Bücher, bei denen ich zwischen gut und schlecht schwanke:
Jetzt kommen mal einige sehr klassische Schullektüren dran. "Maria Stuart" zum Beispiel fand ich eigentlich gar nicht so schlecht. Ein paar Intrigen, etwas Blutvergießen... Ihr kennt mich doch so langsam :) Nur leider hat mir der störrische Aufbau ein paar Problemchen bereitet und dementsprechend sah dann auch meine Note aus :) 
"Romeo und Julia" von Shakespeare fand ich auch schön, oder hätte es schön gefunden, wenn die Sprache nicht so abnormal geschwollen gewesen wäre. Zu meiner Verteidigung ist zu sagen, dass ich damals erst in der 9. Klasse war und vermutlich deswegen noch nicht alles verstanden habe. Die Geschichte an sich ist natürlich sehr sehr tragisch und vielleicht ein klein wenig übertrieben, aber ich habe eine kleine Schwäche für ältere Liebesgeschichten ;)
Auch Sopholkes' "Antigone" oder "Das Fräulein von Scuderi" vom "Gespenster"-Hoffmann, wie unsere Literaturlehrerin ihn gerne nennt, waren gar nicht mal so schlecht. Ersteres hat mich sogar ein bisschen für eine Geschichte inspiriert. Vielleicht nehme ich das Ödipus-Motiv in eine meiner eigenen Geschichten auf, abgewandelt natürlich. Und es hat sogar Spaß gemacht, mit dem guten Fräulein Rätsel zu raten, nur am Ende alles auseinanderzupflücken war dann doch nicht so meins.

Bücher, mit denen ich gar nichts anfangen konnte:
Tja, das wäre dann wohl der ganze Rest. Also z.B. "Romeo und Julia auf dem Dorfe" von Gottfried Keller oder "Homo faber" von Max Frisch. Gott, wie ich die zwei gehasst habe! Ersteres habe ich an einem Stück gelesen, damit ich mir nicht die Ferien versaue. (Ich bin nicht mal aufgestanden, um aufs Klo zu gehen!) Und letzteres hat mir wieder nur eine vier eingebracht, obwohl ich mein umfassendes (Ironie!) Wissen dazu in meine super tolle Taugenichts-Schulaufgabe einfließen lassen konnte und musste. "Woyzeck" und den guten "Bahnwärter Thiel" konnte ich überhaupt nicht leiden. Ich meine, wie blöd muss man sein, um eine Erbsendiät zu machen und wie zur Hölle kann man einfach kommentarlos zuschauen, wie die Ehefrau das eigene Kind schlägt, und es ist noch nicht mal ihres? Am liebsten wäre ich mal kurz in die Bücher gesprungen und hätte den beiden Kerls mal gehörig die Meinung gesagt. Schade, dass sowas nicht geht :(




Soo, ich bin ganz erstaunt, dass ich es doch noch so schnell hinbekommen habe, über die meisten Bücher zu schreiben, die einem das Schulleben zur Hölle machen können.
Ich vertrete ja immer noch die Meinung, dass wir lieben Schüler ein klein wenig mehr Spaß am Lesen hätten, wenn wir erstens nicht nur so "altes Zeugs" lesen müssten und zweitens wenn wir nicht alles haarklein zerpflücken und analysieren müssten für irgendeine blöde Schulaufgabe. Denn genauso wie Mathe werden die meisten nie wieder eine Zusammenfassung über irgendeines dieser Werke schreiben. Warum üben wir nicht zur Abwechslung, wie man einen gescheiten formalen Brief schreibt oder ein Bericht über irgendetwas? Das könnte uns im Leben nach der Schule (ja, das gibt es doch auch noch!) ein kleines bisschen weiterhelfen. Aber wir armen Schüler reden da ja leider gegen eine meterdicke Wand...

Okay, genug gejammert. 
Jetzt seid ihr dran! 
Fandet ihr Schullektüren immer supi oder doch eher zum kotzen? Hattet ihr (wenn überhaupt) ein paar Lieblinge oder Bücher, die ihr besonders gehasst habt?
Ich freu mich auf euch!

Eure Kate  



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen