Dienstag, 29. Juli 2014

Rezension: "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen

Hallo ihr Lieben!
Heute gibt's mal meine erste Rezension außerhalb von neobooks. Die für den ersten Teil von "Die Tribute von Panem" ist zwar schon fertig, aber ich werde sie erst nach dem Lesetagebuch veröffentlichen.
Für heute habe ich mir ein Buch ausgesucht, das ich in den letzten Ferien verschlungen habe, obwohl es sprachlich doch recht anspruchsvoll ist.
Eine super süße Liebesgeschichte aus dem vorletzten Jahrhundert :)



Elizabeth Bennets Leben und das ihrer vier Schwestern (Jane, Mary, Catherine, Lydia) wird gehörig auf den Kopf gestellt, als ein reicher Gentleman, Mr. Charles Bingley, in ihre Nähe zieht.
Sofort ist Mrs. Bennet klar, dass ihr neuer Nachbar eine ihrer Töchter heiraten muss, damit die übrigen für die Zukunft abgesichert sind.
Bingleys Wahl fällt auf die schöne Jane, die älteste der Bennet Mädchen.
So ist es nur logisch, dass diese viel Zeit mit Bingley und dessen Freunden und Verwandten verbringen.
Unter diesen Bekannten befindet sich auch der stolze Mr. Darcy, Bingleys bester Freund, den keiner wegen seines schlechten Benehmens leiden kann.
Durch einige Zufälle laufen sich Elizabeth und Darcy häufig über den Weg und obwohl sie sich nicht ausstehen können, ziehen sie sich dennoch gegenseitig an.
Als Darcy Elizabeth seine Liebe gesteht und sie bittet, ihn zu heiraten, lehnt diese jedoch ab. Sie hat auch gute Gründe dafür.
Zunächst einmal ist sie beleidigt, dass Darcy selbst sagt, er liebe sie wider die Vernunft, zum anderen scheint er der Grund für Mr. Bingleys plötzlicher Abreise und dem daraus entstehenden Liebeskummer ihrer Schwester Jane zu sein.
Außerdem ist Elizabeth zu Ohren gekommen, dass er den Sohn seines ehemaligen Verwalters äußerst schlecht behandelt hätte, indem er ihm das von Mr. Darcy (Senior) versprochene Erbe vorenthielt.
All diese Gründe bringt Elizabeth vor und verletzt Darcy damit zutiefst. In einem Brief erklärt er ihr, weshalb er so gehandelt hat (im Bezug auf Jane und den Sohn des Verwalters), und entschuldigt sich bei Elizabeth.
Einige weitere Tragödien, unter anderem dass Lydia mit besagtem Verwaltersohn durchbrennt, führen dazu, dass Elizabeth ihre Zweifel Darcy gegenüber überwindet. Selbst ein Gespräch mit seiner herrischen Tante (Lady Catherine de Bourgh) kann Elizabeth nicht davon abhalten, sich in Darcy zu verlieben.
Auch Jane und Bingley kommen sich wieder näher und als er ihr einen Antrag macht, ist sich Elizabeth sicher, dass Darcy ein gutes Wort eingelegt haben muss.
Durch diese Verbindung verbringt er als bester Freund Bingleys noch mehr Zeit mit Elizabeth und als er seinen Antrag wiederholt, nimmt sie ihn glücklich an.

=> Jeder bekommt mehr oder weniger, was er oder sie verdient. Ich fand alles sehr realistisch dargestellt. An sich ist die Idee zwar nichts Neues, aber trotzdem ist sie so besonders umgesetzt, dass sie sogar mich als Anti-Lovestory-Mensch überzeugt hat. An vielen Stellen musste ich schmunzeln. Es hat sehr viel Spaß gemacht, es zu lesen.


Elizabeth Bennet steht ganz klar im Fokus mit Fitzwilliam (ich find den Namen genial :D ) Darcy als männlichen Gegenpart.
Mir gefällt, dass Lizzy ihren eigenen Kopf hat und nicht immer das tut, was man von ihr erwartet. Am Anfang konnte man als Leser kaum mit Darcy sympathisieren, aber als man dann langsam gemerkt hat, was er für Lizzy empfindet und sie vor Bingleys (nervigen) Schwestern verteidigt, hat er dann auch ein Platz in meinem Leserherz gefunden. Eigentlich war er die Person an der Geschichte, bei der ich dachte: "Oh, wie süß!"
Er kämpft ja regelrecht um Lizzy, tut alles um sie für sich zu gewinnen und ändert dabei sogar seinen Charakter! Das muss echt wahre Liebe sein.
Figuren die mich immer wieder zum Lachen gebracht haben, waren vor allem Mrs. Bennet und ihre jüngsten Töchter Kitty und Lydia. Vor allem Mrs. Bennet sticht sehr deutlich hervor, weil sie sich einfach so schlecht benimmt und es noch nichtmal bemerkt.
Lydia finde ich ein bisschen dumm, vor allem, nachdem sie mit Wickham (den Sohn des Verwalters) durchgebrannt ist.
Auch beim Vater, also Mr. Bennet, musste ich häufig schmunzeln. Der hatte so eine Art an sich … Ich fand ihn einfach genial.
Bingley und Jane ergänzen sich, meiner Meinung nach, wirklich gut. Sie ist eher zurückhaltend und sieht in jedem das Gute, während Charles einfach Charles ist. Ich liebe ihn!
Überhaupt nicht gefallen haben mir die beiden Schwestern von Charles, charakterlich gesehen. Das waren vielleicht falsche Schlagen! Aber die gehören sicher zu einer guten Story mit dazu.

=> Im Großen und Ganzen waren die Figuren gut dargestellt. Manche Charaktere (vor allem Mrs. Bennet, Lydia, Kitty und Bingleys Schwestern) waren ziemlich überspitzt gezeichnet und an manchen Stellen etwas übertrieben. Aber anderswo musste man einfach mit ihnen fühlen.
Am besten gefallen haben mir tatsächlich Mr. Darcy und Mrs. Bennet. Ich kann euch nicht sagen wieso, aber ich mag die beiden einfach besonders gern, so unterschiedlich sie auch sind.
Darcy tut mir sogar leid, eine solche Schwiegermutter zu haben. (Kein Wunder, dass sie Mrs. Bennet so selten zu sich einladen :) )


Ich denke, diesen Punkt sollte ich (zumindest bei diesem Werk) doch nochmal erwähnen. Da es bereits 1813 erschienen ist, war die Sprache an manchen Stellen etwas anders, als man sie jetzt aus dem Alltag kennt.
Was mir auch aufgefallen ist: Die Beschreibungen sind sehr rar. Von Darcy weiß man beispielsweise, dass er groß und stolz ist. So, wie man Personenbeschreibungen aus "modernen" Büchern gewohnt ist, findet man sie dort weniger vor.
Außerdem scheint das Buch sehr von den Gesprächen zu leben, weniger von den Handlungen der einzelnen Personen. An manchen Stellen führt das leider dazu, dass ich nicht mehr ganz durchgeblickt habe, wer jetzt was sagt und zu wem. Vielleicht war ich da auch zu unaufmerksam …
Trotzdem war es nicht unbedingt schwerer, dieses Werk zu lesen. Mir hat es richtig Spaß gemacht, mal etwas "älteres" zu lesen. Und dadurch, dass ich eine der Verfilmungen zuvor gesehen habe, habe ich mich auch nicht schwer getan, was die Handlung und das "wer-mit-wem" angeht.


Eine wunderschöne Liebesgeschichte, die verzaubert, den Leser zum Lachen und zum Weinen gleichermaßen bringt.
Mir hat es sogar so gut gefallen, dass ich es mir auch auf Englisch antun werde und da ist die Sprache ja noch etwas heftiger. Aber ich werde es auf jeden Fall versuchen :)
Ich kann dieses Buch jedem nur weiterempfehlen, weil es nicht nur eine "klassische" Liebesgeschichte ist. Es steckt so viel mehr dahinter und die Figuren sind teilweise echt genial gezeichnet.
Deswegen 4 von 5 Sternchen. Ein paar Abzüge musste ich schon machen. Aber ansonsten war es wirklich wunderschön.

Seid ihr auch so große Jane-Austen-Fans?

Bis zum nächsten Mal!
Eure Kate

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