Samstag, 13. Januar 2018

Korrekturphase 1 | Details, Tippfehler, Streichungen | Wie überarbeite ich mein Buch? (2)


Bereits LETZTE WOCHE haben wir über die Bedeutung eines gutes Überarbeitungsprozesses gesprochen. Ich habe euch erzählt, wie ich früher übers Überarbeiten gesprochen habe, und wie ich jetzt darüber denke. Das alles könnt ihr noch einmal HIER NACHLESEN.

Heute spreche ich über den ersten Schritt meines Überarbeitungsprozesses, der ersten Korrektur. Ich zeuge euch, wie ich mich darauf Vorbereite, wie ich sie durchführe und gebe einen Ausblick darauf, wie ich danach vorgehe.

IN BEWEGTBILD UND FARBE


Auch diesen Blogpost gibt es noch einmal in Videoformat auf meinem YOUTUBE-KANAL. So könnt ihr euch erst einen Überblick verschaffen und anschließend mit dem Blogpost tiefer in das Thema einsteigen.





IN DIESEM BLOGPOST

Der erste Teil besteht aus einer Checkliste für die Vorbereitung. Nur wer weiß, was er vor sich hat, kann diesen Berg an Fehlern und Lücken auch meistern. Je besser der Überblick über das, was gemacht werden muss, umso leichter fällt euch dann die Überarbeitung selbst.
Im zweiten Teil des Blogposts berichte ich euch dann von meiner Vorgehensweise beim Überarbeiten. Sprich, was ich alles in diesem Schritt korrigiere und wo ich lieber einen Platzhalter für später lasse.

NICHT VERGESSEN!

Auch wenn ich mich damit wiederhole: Das ist die Methode, die für mich im Moment am besten funktioniert. Für euch kann das natürlich ganz anders aussehen. Sollte das der Fall sein, würde ich mich riesig freuen, wenn ihr mir in den Kommentaren schreibt, wie ihr überarbeitet.
Ich sehe mich eher als Tippgeber, als mögliches Beispiel, wie man ein solches Riesenprojekt wie das eigene Buch stemmen kann, und hoffe, dass ich euch damit helfen kann. Wenn nicht, dann schreibt mir auch gerne eure Fragen und Probleme in die Kommentare.

CHECKLISTE FÜR DIE VORBEREITUNG

  • Kopie der Rohfassung erstellen und mit "K1" betiteln. Ich habe gerne alle Korrekturstände, falls mal etwas verloren geht und fertige deswegen immer Kopien von der vorherigen Version an, bevor ich mit der Überarbeitung beginne.
  • Verknüpfung zu "K1"-Dokument auf Desktop erstellen.
    Das hilft mir einfach, mich nicht durch hundert Ordner zu quälen und mir einen Start in meine Überarbeitung zu erleichtern.
  • Einstellungen ändern auf Schriftgröße 12, Schriftart Courrier New, Zeilenabstand 1,5, Zoom 120%. Das sind meine bervorzugten Einstellungen, mit denen ich gerne überarbeite. Falls ihr das vorher schon angepasst habt oder andere Werte besser findet, ist das natürlich auch okay.
  • Ruhige Playlist erstellen oder suchen. Beim Schreiben und Überarbeiten höre ich sehr gerne Musik, weil ich mich dann von meiner Umgebung abkapseln und besser konzentrieren kann. Je nach Projekt habe ich bestimmte Vorlieben, was die Musik angeht, und habe dementsprechend auch schon Playlist vorrätig.
  • Spread für mein Bullet-Journal erstellen.
    Auf diesem Blog habe ich ja schon häufiger über mein Notizbuch gesprochen und werde demnächst auch nochmal eine aktualisierte Fassung meines allzeit beliebten BLOGPOST zu diesem Thema hochladen. Ein solches Spread hilft mir einfach, mich zu motivieren, und am Ball zu bleiben. Es ist für mich ein kleines Erfolgserlebnis ein Häkchen zu machen, sobald ich wieder ein Kapitel geschafft habe.
  • Notizen von Schreibprozess durchgehen. Wenn ich beim Schreiben schon merke, dass ich bei der Überarbeitung auf irgendetwas achten muss, zum Beispiel eine größere Änderung gegen Ende des Buchs, schreibe ich das auf eine Liste. Vor der 1. Korrektur gehe ich diese dann durch und suche in meinem Dokument nach den Stellen, auf die ich besonders achten muss.
  • Tägliches Ziel setzen.
    Mein Tagesziel fürs Schreiben ist es, mindestens eine Stunde in meine Bücher zu investieren. Je nachdem, was ich sonst noch dafür machen muss, splitte ich diese Zeit auf und habe am Ende meist eine halbe Stunde fürs Überarbeiten pro Tag zur Verfügung. Hier plane ich auch manchmal Workaholic-Wochenenden, an denen ich beispielsweise nur überarbeite oder schreibe. Ganz wichtig: Die Ziele, die ihr euch setzt, müssen realistisch sein.

WIE ÜBERARBEITE ICH?

In diesem Schritt der Überarbeitung gehe ich jedes Kapitel Stück für Stück durch und verbessere alles, was mir auffällt. Meistens sind das Rechtschreib-, Grammatik- und Satzzeichenfehler, die mich dann schon förmlich anspringen.

Weil ich mich beim Schreiben hauptsächlich auf das Wesentliche konzentriere, lasse ich die Details wie Augenfarben oder Beschreibungen meist ganz weg. Auch solche Dinge füge ich während der ersten Korrektur ein, was oft einiges an Zeit in Anspruch nimmt, aber natürlich notwendig ist, sonst wäre die Geschichte viel zu dünn und langweilig. Für manche Sachen muss ich in meinen Planungsnotizen nachschauen, andere ziehe ich mir mehr oder weniger aus der Nase, weil ich mir vorher nichts dazu überlegt habe. Wichtig bei Letzterem ist, dass ich es mir dann nochmal irgendwo aufschreibe, sollte ich es für die Nachfolgebücher brauchen und mir nicht merken können.

Sollte mal mehr als ein Abschnitt fehlen, also eine ganze Szene oder ein Kapitel, füge ich einen Platzhalter ein und verschiebe das Füllen dieser Lücke auf die zweite Korrektur. So kann ich mich auch hier nochmal um das Wesentliche kümmern, nämlich um die offensichtlichen Fehler. Alles andere kann ich auch später noch hinzufügen. Oft weiß ich schon, was ich an dieser leeren Stelle gerne hätte und schreibe alle meine Gedanken dazu detailliert in mein Korrektur-Dokument, damit ich später nicht wieder irgendwo suchen muss oder es, im schlimmsten Fall, ganz vergesse.

Bei meinem AKTUELLEN PROJEKT arbeite ich in zweier Intervallen, d.h. ich korrigiere in einem Durchlauf zwei Kapitel und mache dann eine Pause. Das hört sich jetzt erst einmal nach viel an, aber die Kapitel sind relativ kurz und nehmen deshalb nicht so viel Zeit in Anspruch. Bei größeren Fantasy-Projekten, bei denen die Kapitel gerne mal ein paar tausend Worte umfassen, brauche ich natürlich länger und schaffe vielleicht ein Viertel in meiner festgelegten Zeit.

Und wenn ich mal gar nicht mehr vorankomme, weil ich nicht weiß, wie ich mit einer Lücke umgehen soll oder mir die Motivation ausgegangen ist, dann schnappe ich mir wieder mein Tagebuch, um dort meinem Ärger Luft zu machen. Anderen hilft es vielleicht, mit jemandem darüber zu reden, aber weil ich so viele unterschiedliche Projekte und Probleme damit habe, will ich das niemandem zumuten, da überall Bescheid zu wissen. 

EIN AUSBLICK

Und sobald ich das alles hinter mich gebracht und jedes Kapitel einmal durchgearbeitet habe, heißt es wieder warten. Ich mag es nämlich nicht, gleich mit der zweiten Korrektur anzufangen. Meistens schreibe oder überarbeite ich dann ein anderes Buch, um etwas Abstand zu gewinnen.
Über die zweite Korrektur, die nach dieser kleinen Pause folgen würde, sprechen wir dann nächste Woche.



EINE EMPFEHLUNG

Ich habe euch ein paar Blogposts rausgesucht, die euch auch gefallen könnten. Schaut doch mal vorbei!

GRÜNDE UND PLÄNE FÜRS ÜBERARBEITEN

Das ist der BLOGPOST VON LETZTER WOCHE, falls ihr ihn gerne nochmal lesen wollt. Da könnt ihr auch nochmal die ganze Struktur meines Überarbeitungsprozesses nachlesen.

ZWEITE KORREKTURPHASE

Im NÄCHSTEN TEIL dieser Reihe geht es um die zweite Korrekturphase, bei der ich vor allem auf Satzbau und Wortwiederholungen achte.
Nicht fündig geworden? Schaut doch mal HIER IN DIESER LISTE vorbei. Da findet ihr so gut wie alle Blogposts rund ums Thema Schreiben, Planen und Überarbeiten, die ich je geschrieben habe.

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