Sonntag, 27. März 2016

Geisterstunde [Teil 24] Epilog


Hallo ihr Lieben!
Fast ist es geschafft. Hier ist der Epilog für euch!
Wie immer freue ich mich, wenn ihr mir eure Meinung dalasst.  Wollt ihr mehr von Amalia und ihren Freunden lesen?
Schreibt's mir in die Kommentare, danke :D

Nach der Scheidung ihrer Eltern zieht Amalia Altenberg mit ihrer Mutter in deren Geburtsort Würzburg. Im Haus ihrer Großmutter scheint es lange gehütete Geheimnisse zu geben. Flüsternde Stimmen halten Am nachts wach und verfolgen sie sogar in ihren Träumen. Als sie bei einer Übernachtungsparty mit ihren neuen Freundinnen die verschlossene Tür im Hausgang öffnet, stößt sie auf eine völlig andere Welt. Bei einer harmlosen Partie mit dem Hexenbrett rufen die vier Freundinnen versehentlich einen rachsüchtigen Geist, der offenbar noch eine Rechnung mit der Familie Altenberg zu begleichen hat. Kann Amalia mit ihrem begrenzten Wissen über Magie den Geist vertreiben? Und welche Geheimnisse hütet ihre Großmutter noch?







Lange hielt es Am nicht aus in ihrem Zimmer. Die Erinnerungen an die Nacht nach der Beschwörung des Geistes saß noch zu tief. Stattdessen zog es sie hinaus in den Wald.
Die noch immer vereiste Flasche auf dem Treppenabsatz im Erdgeschoss ignorierte sie völlig. Eleonora hatte einen Zettel mit der Aufschrift Unter keinen Umständen öffnen – Lebensgefahr! daran angebracht. Am konnte nur hoffe, dass niemand dumm genug war, diese Warnung zu missachten.
Seufzend schlüpfte sie in Stiefel und Jacke, ehe sie das leere Haus verließ. Ihre Großmutter war kurz nach ihrer Rückkehr nochmals losgezogen, um mehr Putzmittel zu beschaffen. Wenn man die Anzahl der staubigen Räume unter dem eigentlichen Keller ihres Zuhauses bedachte, konnte sie diese nur zu gut gebrauchen.

Obwohl Am im umliegenden Wald von wütenden, verzauberten Raben beinahe getötet worden war, verspürte sie diesmal keinerlei Angst. Der Geist war gebannt und Bianca aus dem Koma erwacht. Was also hatte sie zu befürchten?
Natürlich bestand noch immer das Risiko einem der Feinde ihres Großvaters in die Arme zu laufen. Die Hexe hielt das für unwahrscheinlich, schließlich wussten bisher nur der Geist und dieser Werwolfsjunge von ihren magischen Kräften.
Ersterer war gebannt und unfähig, irgendetwas gegen Am auszusetzen. Nur der Gedanke an Elias beunruhigte sie ein wenig. Sie kannte ihn kaum, aber er hatte ihr das Leben gerettet. Er hätte es sicher nicht getan, wenn er wütend auf sie oder ihren Großvater gewesen war.
Seufzend kickte Am einen Stein vom Waldweg. Er verschwand raschelnd in dem tiefen Graben, der sich neben ihr auftat.
Stand sie nun in Elias' Schuld? Was würde er im Gegenzug verlangen? Konnte Am es ihm überhaupt geben?
Die ewige Fragerei würde wohl nie aufhören. Sie sollte sich schleunigst eine andere Hexe suchen, die sie unterweisen konnte. Unter einer Bedingung. Sie musste den Altenbergs wohlwollend gegenüberstehen. Vielleicht würde Am so an ein paar Antworten kommen. Es würde sicher helfen, ein wenig Ordnung in das Chaos ihres Kopfes zu bringen. Sie war kein Genie und konnte es nur sehr schlecht beherrschen.

Für einen Septembertag war es sehr frisch um sie herum. Die Blätter zeigten noch keine Spur eines Farbwechsels. Ziemlich untypisch für diese Jahreszeit. Fröstelnd schloss Am ihre Jacke und rieb sich die kalten Hände. Es war wohl doch keine gute Idee gewesen, spazieren zu gehen. Andererseits wäre ihr dann die Decke auf den Kopf gefallen.
Wenn sie doch nur wüsste, wo sie Elias treffen könnte! Als Werwolf musste er doch über den Untergrund Würzburgs Bescheid wissen. Vielleicht kannte er ja eine Hexe, die Am weiterhelfen würde.

Ein plötzlicher Schrei riss sie aus ihren Überlegungen. Er war weder tierischer noch menschlicher Natur. Irgendetwas dazwischen. Sofort waren all ihre Sinne in Alarmbereitschaft. Etwas stimmte hier nicht. Ganz gewaltig nicht.
Mit einem schnellen Blick nach oben in die Baumkronen, vergewisserte sie sich, dass es nicht wieder irgendwelche verrückten Raben waren. Fehlanzeige. Kein einziger Vogel ließ sich zwischen den Blättern blicken. Ein wenig erleichtert folgte Am dem Geräusch.
Der Schrei war in ein leises Wehklagen übergegangen. Sie musste sich sehr anstrengen, um es überhaupt wahrzunehmen. Es kam von der rechten Seite, irgendwo hinter dem Gebüsch oberhalb des Abhangs.
Entgegen aller Vernunft erklomm sie den steilen Hügel, oder versuchte es zumindest. Auf den feuchten Blättern rutschte sie immer wieder ab und ruinierte sich so nicht nur die neue Jeans, sondern auch Jacke und Stiefel. Notgedrungen packte sie freiliegende Wurzeln oder niedrig gewachsene Äste, um sich daran hochzuziehen. Es war ein wahrer Kraftakt, doch sie schaffte es. Das Wimmern war noch leiser geworden, fast nicht mehr zu hören. Es klang menschlicher als der Schrei vor wenigen Minuten.
Schützend ballte Am die Hände zu Fäusten und zwängte sich durch das dichte Gebüsch auf der Hangkuppe. Dicke Dornen zerkratzten die wenigen Stellen entblößter Haut, die weder ihre Jacke, noch ein anderes Kleidungsstück verdecken konnte.
Ein paar Schritte noch, dann hatte sie eine winzige Lichtung erreicht. Der riesige, halbnackte Körper in der Mitte versetzte ihr einen heftigen Schock. Es war Elias, der Wolfsjunge.
Seine gesamte Brust war blutbefleckt. Es schien sein eigenes zu sein. Unaufhaltsam floss es in kleinen Rinnsalen aus seinem Körper und benetzte die Blätterschicht auf dem Boden. Ein metallenes Flirren lag über ihm in der Luft. Es verschwand erst, als Amalia wieder fähig war, sich zu rühren. Panisch stürzte sie auf ihn zu und schrie laut auf, als sie seine Augen sah. Blut quoll daraus hervor. Am musste etwas tun. Nur was?

ENDE


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Bis zum nächsten Mal!
Eure Kate







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