Dienstag, 12. Januar 2016

6 Fehler von Möchtegernautoren und wie man sie vermeiden kann [Wie schreibt man ein Buch]


Hallo ihr Lieben!

Jeder Mensch macht Fehler und aus Fehlern lernen wir. Manchmal wäre es aber besser, wenn man von den Fehlern anderer hört und sie erst gar nicht begeht. Ich wünschte, ich hätte damals, als ich angefangen habe, jemanden gehabt, der mir von diesen schrecklichen Fehlern, die manche Erstautoren begehen, erzählt hat. Dann hätte ich mir so einiges an Verzweiflung, an Tränen und peinliche Momente gespart.
Deswegen gibt's für euch heute die 6 Fehler von Erstautoren und wie man sie vermeiden kann. Was ihr mit dieser "Liste" macht, bleibt euch überlassen.



Fehler #1: Mein Buch wird der nächste Bestseller
Das solltet ihr euch lieber gleich aus dem Kopf schlagen. Ich lehne mich mal etwas aus dem Fenster, indem ich schätze, dass rund 99% aller, die mit dem Schreiben eines Buchs angefangen haben, keine Bestseller daraus gemacht haben. Es sind noch keine Meister vom Himmel gefallen. So gemein es sich auch anhört, die ersten paar Geschichten werden ziemlicher Schrott sein, aber ihr werdet mit jedem Satz besser werden und vielleicht doch noch irgendwann einen Bestseller schreiben.
Ich habe am Anfang auch gedacht, ich wäre das nächste Wunderkind und habe jegliche Kritik, die ich für meine Texte bekommen habe, erstmal für vollkommenen Blödsinn gehalten. Ich glaube, darüber werde ich nochmal ein eigenes Video machen.

Fehler #2: Agenten/Verlage anschreiben, bevor das Buch fertig ist
Auch hier bin ich voll in die Falle gegangen. Agenten und Verlage anzuschreiben, bevor ihr überhaupt fertig seid ist nie eine gute Idee und geht meistens mit Fehler Nummer 1 einher. Erstens kann sich noch ganz viel an der Geschichte ändern, zweitens solltet ihr alles, was an die Öffentlichkeit geht, unbedingt überarbeiten und korrekturlesen. Wäre doch blöd, wenn lauter Tipp- und Grammatikfehler drin sind. Und drittens: Es ist immer besser, ein fertiges Buch anzubieten, als eines, das erst noch geschrieben werden muss. So müssen die Lektoren nicht darauf warten, bis ihr den letzten Satz geschrieben habt.

Fehler #3: Keine Outline
Es gibt zwei Typen von Schriftstellern, die mit einem Plan (=Plotter) oder die ohne (=Pantser). Ich bin bekennende Plotterin und kann das jedem Neuautor nur empfehlen. Wenn ihr nicht wisst, was nach dem dritten Kapitel passiert, verliert ihr schnell die Lust und schreibt nicht weiter. Schade um die Idee, schade um die bereits geschriebenen Worte. Manchmal reicht es schon, die wichtigsten Stationen eures Buchs stichpunktartig aufzuschreiben. Ganz wichtig ist dabei das Ende. Dann müsst ihr euch nur noch überlegen, wie ihr von Stichpunkt A zu B und von da aus zu C und so weiter kommt. Das macht das Schreiben leichter und ihr könnt sogar schneller schreiben, weil ihr nicht ständig überlegen müsst, was als nächstes passiert. Über Outlines und die Methoden, eine zu erstellen, werde ich auch nochmal ein extra Video machen, weil es sonst den Rahmen des Videos sprengen würde.

Fehler #4: Unvollständiges Exposé
Solltet ihr euch doch entgegen meines Rats dazu entscheiden, euren Erstling an einen Verlag zu schicken, dann braucht ihr nicht nur ein Killerbuch, sondern auch ein Killerexposé. Bei jedem Verlag kommt eine Flut an unverlangten Manuskripten an. Ihr wollt, dass eures da heraussticht. Ein Exposé, das das Ende offen lässt, ist da ganz schlecht. Die Lektoren wollen schließlich wissen, was sie da eventuell prüfen und ganz eventuelle vielleicht einkaufen. In einem Exposé müsst ihr also nicht zwingend Spannung aufbauen, wie das bei einem Klappentext der Fall ist. Aber macht das bitte nicht zu ausführlich, sondern kurz und knapp die wichtigsten Punkte. Da kann euch eine Outline, die ihr möglichst davor erstellt habt, auch wieder eine Hilfe sein.
Übers Exposéschreiben werde ich auch noch ein Video/Blogpost machen, weil ich gesehen habe, wie schwer das zu sein scheint.

Fehler #05: Auf die Inspiration warten
Wenn ich nur dann schreiben würde, wenn ich mich richtig inspiriert fühle, würde ich im Jahr vielleicht 10k Worte zusammenbekommen. Auf den begehrten Musenkuss zu warten, wird euch leider nicht weit bringen. Ich weiß, wie beängstigend es manchmal sein kann, sich hinzusetzen und zu schreiben, aber mal ehrlich? Wie fühlt ihr euch, wenn ihr dann was geschrieben habt oder wenn ihr noch am Schreiben seid? 
(Sidenote: Sollte es euch überhaupt keinen Spaß machen, dann lasst es lieber gleich bleiben. Euch zu quälen nutzt nichts und am Ende sieht sogar der Leser, dass ihr nicht mit ganzem Herzen dabei seid.)
Manchmal hat man überhaupt keine Lust, aber selbst an solchen Tagen muss man sich hinsetzten und weitermachen, sonst wird das mit dem eigenen Buch und dem Traum vom Bestseller nie was. Also: "Butt in Chair", wie es so schön heißt und einfach losschreiben, egal wie schwer es am Anfang fällt. Irgendwann kommt ihr schon in den Flow und dann ist alles vergessen.

Fehler #06: Ich muss nicht lesen, um ein guter Autor zu sein
Eine solche Einstellung ist ziemlich seltsam, aber auch das soll vorkommen. Ich kann ja verstehen, wenn man dank Job und einem intakten Sozialleben kaum Zeit zum lesen hat, aber es ist dennoch unglaublich wichtig fürs Schreiben. Ihr könnt vom Lesen so viel lernen, zum Beispiel, wie man eine gute Kampfszene schreibt oder eben nicht. Durchs Lesen bekommt ihr ein besseres Sprachgefühl und könnt euch somit viel besser schreiben. Außerdem bekommt ihr so super viele Ideen, aber ja nicht klauen, sondern inspirieren lassen!
Virginia Woolf hat mal gesagt, dass man 1000 Bücher lesen muss und die Worte fließen nur so aus einem heraus oder so ähnlich. Und auch Stephen King ist der Meinung, dass Lesen für Schriftsteller super wichtig ist, also ihr Lieben, schnell zu eurem Bücherregal und lesen!

Fazit
So, ihr Lieben, mehr möchte ich dazu gar nicht sagen. Vielleicht erkennt sich der ein oder andere wieder und das ist vollkommen okay. Ich war am Anfang so besessen von der Idee, dass ich das nächste Wunderkind bin, dass ich nichtmal die Absagen von Verlagen wirklich ernst genommen habe. Ich wäre froh gewesen, wenn ich damals schon jemanden gehabt hätte, der mir gesagt hat, dass ich erstmal klein anfangen soll. Also tretet ein Stück zurück und überlegt euch mal ganz für euch selbst, ob und wie arg einer dieser Punkte auf euch zutrifft. Es ist wirklich nichts Schlimmes und wenn ihr das einseht, seid ihr einen Schritt weiter, um ein besserer Autor zu werden.
Ich weiß, einige werden jetzt sauer sein, aber das ist die Wahrheit, wie ich sie kennengelernt habe, leider auf dem harten Weg. Und ich hoffe, ich konnte euch irgendwie die Augen öffnen.


Gehört ihr einer dieser Arten von Neuschreiberlingen an oder habt ihr das auch schon alles hinter euch? Fallen euch noch mehr Dinge ein, die einem Neuling durch den Kopf gehen? Schreibt's mir in die Kommentare oder schickt mir einen Tweet an @KateSStark. 


Ich freue mich auf euch!
Eure Kate



PS: Diesen Post gibt es auch ALS VIDEO. Schaut doch mal vorbei ;)




1 Kommentar:

  1. Huhu Kate!

    Ich bin durch dein Video auf deinen Blog gestoßen und finde ihn wirklich gut.

    Allgemein kann ich dir zustimmen, obwohl ich denke, bezüglich Fehler #1, träumen sollte man können, dass gibt vor allem mir viel Antrieb weiter zu machen. Natürlich weiß ich, dass mein Buch nicht von Anfang an ein Bestseller ist, aber es besteht so ein kleiner Funke, dass es doch einer werden *könnte* ;)

    Ich persönlich fand ja Punkt #3 sehr interessant. Ich komme mit dem plotten so gut wir gar nicht zurecht, da es mich sehr eingeengt hat. Ich glaube mehr Fehler lag darin, mich zu sehr an den Plot zu hangeln.
    Mit den "Stichpunkten" als "Plot" habe ich es tatsächlich erst geschafft.

    Liebe Grüße,
    Jenna.

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