Mittwoch, 2. Dezember 2015

Schreibtagebuch: Ein Rückblick über den NaNoWriMo 2015



Hallo ihr Lieben!
So, der November ist nun offiziell um. Je nachdem, ob ihr bei TWITTER und FACEBOOK mitgelesen und mitgefiebert habt oder nicht, wisst ihr ja, wie es für mich ausgegangen ist.


Bis dahin war es aber ein weiter weg und ein paar Meilensteine möchte ich hier etwas tagebuchartig mit euch teilen. Alle Abschnitte, oder zumindest die meisten davon, sind am angegebenen Tag geschrieben worden. Es wird also eine bunte Mischung aus Gefühlen und Begeisterung fürs Schreiben.



Die Hälfte in einer Woche (7. November)
Es ist echt der Wahsinn, wie viel ich bisher geschafft habe und das auch noch neben der Arbeit! 25.ooo Worte sind erreicht und noch Luft nach oben. Die Motivation ist noch nicht gebrochen und ich könnte einfach weiterschreiben, wenn meine Hände nicht schon so weh tun würden. Drei Monate gelegentliches Schreiben sind einfach keine gute Vorbereitung für diesen wahnsinnigen Schreibmarathon. Buchtechnisch bin ich von der Kapitelzahl jetzt ungefähr bei der Hälfte. Was die Länge der Kapitel angeht, wird wohl die zweite Hälfte meine bisherigen Dimensionen von ca. 5 A4-Seiten (gefühlte 3.ooo bis 5.ooo Worte) weit übersteigen. Ich habe ja noch ein paar Attentate auszuführen, magische Schwüre müssen geleistet werden und einem Antagonisten mal so richtig in den allerwertesten getreten werden :D

Mein erstes Schreibtreffen
Da ich Kleinstadtmädchen jetzt in eine Großstadt gezogen bin, gibt’s auch endlich eine richtige Schreibgruppe! Natürlich war ich super aufgeregt, als ich von den Treffen gelesen habe und wollte da unbedingt mal hin, hab es aber nie so richtig geschafft. Bis heute, 8. November 2015. Eben in diesem Moment sitze ich im Café zusammen mit anderen NaNo-Schreiberlingen, aber bis ich mich da rein getraut habe, hat es ganz schön gedauert. Bei sowas habe ich immer totalen Schiss, schließlich habe ich nicht die besten Erfahrungen damit gemacht, Schreibende zu treffen. Wenn man jung ist, wird man immer ziemlich misstrauisch beäugt, aber hier sitzt man einfach zusammen und schreibt. Punkt. Es ist zwar ein bisschen eng und auch nicht so gemütlich wie daheim, aber ein paar Worte bekommt man dann doch zusammen. Vielleicht erreiche ich sogar mein Tagesziel, hier mit all den anderen Schriftstellern.

Nach weniger als zwei Wochen 40k (13. November)
Keine Ahnung, wie ich das angestellt habe. Eigentlich habe ich unter der Woche nur fürs Schreiben (und Arbeiten) gelebt. Gleich nachdem ich heimgekommen bin, hab ich mich an den Computer gesetzt und in die Tasten gehauen, einzige Ausnahme: Donnerstag 12. November. Grund: Ich schreibe meine Kapitelpläne immer von Hand ab, um sie nochmal zu verinnerlichen, aber vor diesem NaNoWriMo habe ich wohl zu spät angefangen. Deswegen sind mir am Mittwoch langsam die Pläne auf Papier ausgegangen, weswegen ich den Donnerstag nochmal zum Abschreiben genutzt habe. Ich liege ja gut in der Zeit, da kann man schon mal einen Tag aussetzen, aber faul sein, kommt mir nicht in die Tüte!

Kleine Ablenkungen oder: Die bucklige Verwandtschaft (14. November)
Obwohl die meisten in meinem Umfeld wissen, dass ich im November schwer beschäftigt bin und man mich besser in Ruhe lassen sollte, hält das manche Menschen nicht davon ab, mich dazu bewegen zu wollen, zu ihnen zu Besuch zu kommen. Ich war doch erst bei euch, meine Güte! Wenn wir uns einen Monat mal nicht sehen, geht die Welt doch auch nicht unter!
Na ja, jetzt kommen sie eben zu Besuch, ausgrechnet am Wochenende, den zwei Tagen, an denen ich doppelt so viel schreiben kann, wie an einem Werktag. Jetzt darf ich also die Wohnung putzen und aufräumen (allein wohlgemerkt, weil Mitbewohnerin unterwegs) und auch noch nen Kuchen backen… Na ja, mach ich gleich ein bisschen mehr und bringe es zur Feier der 50k mit zur Arbeit. (Diese Wortzahl muss ich aber auch erstmal erreichen, ne…) Ich bleibe mal optimistisch.

Erstes Schreibtief (15. November)
Ich hatte ja damit gerechnet, aber nicht so "früh". Heute will mir das Schreiben irgendwie überhaupt nicht gelingen. Vielleicht liegt es daran, dass ich kur vor dem Ende des Buchs stehe und ich dann immer zu kämpfen habe, oder es hat tatsächlich mit geistiger Erschöpfung zu tun. Unter der Woche habe ich am Tag knapp 2.500 und am Wochenende sogar 5.ooo Worte (pro Tag!) geschrieben. Nach langer Zeit des Nichtstuns ist das wirklich super viel. Jetzt fehlen mir nur noch knapp 3.ooo Worte bis zum NaNoWriMo-Ziel und ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen, weiterzumachen. Was lerne ich daraus? Nächstes Mal gleich mit dem Ende anfangen. Wenn das mal so leicht wäre… 
Wie komme ich aus diesem Tief wieder raus? Keine Ahnung. Wenn mich jemand anderes in einer solchen Situation um Rat fragen würde, ich würde ihm/ihr raten, einfach weiterzumachen. Irgendwann kommen die Worte wieder flüssiger, aber jetzt merke ich selbst, wie schwer es doch ist, diesen Rat umzusetzen. Und das nervt mich mal wieder. 2.500 Worte sind für mich das absolute Tagesminimum am Wochenende und nicht mal das habe ich bisher geschafft (es ist fast 19 Uhr). Ich könnte mir echt in den Allerwertesten beißen dafür. Wieso kann ich dieses dumme, dumme Buch nicht einfach fertigschreiben? Gerade auf die letzten Kapitel habe ich mich doch so gefreut, immerhin ist das das Ende dieser Trilogie und es ist (finde ich zumindest) echt genial! Hach, Kate, warum geht das nicht? Argh!!!

Geschafft! Zumindest die 50k… (17. November 2015)
Gestern war ich zu fertig, um hier kurz meine Freude über mein erstes großes Ziel mit euch zu teilen. 50.ooo Worte in knapp 2 Wochen! Das ist echt verrückt, aber ich habe es tatsächlich geschafft. Bin grad mega stolz.

Bye Bye mein Geliebter (17. November 2015)
Mein Buch neigt sich nun dem Ende, d.h. der finale Showdown ist gekommen und leider auch eine Todesszene… Ich höre zur Einstimmung gerade "Not About Angles" von Birdy, weil ich da bei "The Fault in Our Stars" so geheult habe. Und ehrlich gesagt breche ich jetzt auch gleich in Tränen aus. Es dauert zwar noch ein bissen, aber es lässt sich leider nicht vermeiden. Ich werde dich vermissen, mein Lieber, aber du bekommst ganz sicher noch ein paar eigene Geschichten, wenn nicht sogar Bücher. Einige der Leser wird der Tod sicher genauso fertig machen wie mich, andere werden sich dagegen freuen. Vermutlich die Mehrheit, aber ich werde den Tag nie vergessen, an dem ich diesen Charakter getötet habe. Wäre das hier ein Stück Papier, man könnte sicher ein paar Meiner Tränen darauf finden :(

The End… (19. November 2015)
Gestern Morgen war ich so motiviert, dass ich um 6 Uhr aufgestanden bin und über eine Stunde geschrieben habe. Ich war so happy, aber ganz fertig war ich noch nicht. Auf der Arbeit konnte ich mich kaum konzentrieren, nicht weil ich so gerne weiterschreiben wollte, sondern weil ich wegen diesem grauenhaften Wetterumschwung schreckliche Kopfschmerzen hatte. Weder viel trinken noch eine Schmerztablette haben dagegen geholfen, also habe ich mich krankgemeldet und mich ins Bett gehauen. Ich war (mal wieder) total wütend auf mich. Ich hasse es, krank zu sein, vor allem weil mir die Arbeit so super viel Spaß macht, aber auch weil mich die Schmerzen vom Schreiben abgehalten haben. In der Mittagspause hätte ich den Epilog locker raushauen können, aber bis zum frühen Abend war ich ziemlich fertig. Als es dann langsam besser wurde, habe ich mir ganz altmodisch Papier und einen Stift geschnappt und den Rest in kleinen Portionen geschrieben. Auf einen Bildschirm zu starren hätte die Kopfschmerzen sicher wieder zurückgebracht. Umso erfreuter bin ich heute, weil sich mein Kopf dem seltsamen Wetter da draußen endlich angepasst hat und ich euch die frohe Kunde übermitteln kann. Buch 3 und damit der letzte Teil der ersten Trilogie ist abgeschlossen. Mit etwas mehr als 55.ooo Worten ist er der kürzeste in der Reihe, aber ich habe ja einige Stellen nur angedeutet, da mir dazu Hintergrundinfos gefehlt haben und ich erstmal die Grobstruktur zu Papier bringen wollte. Das hat mich trotzdem nicht davon abgehalten, stolz wie Oskar "Ende des dritten Teils" unter den abgetippten Epilog zu setzen. Kein Wunder, wenn man bedenkt, wie lange ich dafür gebraucht habe, oder eben nicht, waren ja knapp 2,5 Wochen, eine neuer Rekord. Und im Vergleich zum letzten Jahre habe ich es tatsächlich geschafft. 

Was nun? (19. November)
Tja, jetzt sitze ich hier vor dem Computer und kann mich nicht recht entscheiden, was ich tun soll. Die To-Do-Liste ist lang und jetzt ist auch noch die erste Korrektur zum gerade beendeten Buch dazugekommen. Ich denke, ich werde erstmal mit den Vorbereitungen zu dem eBook von NUR EIN EINZIGES WORT VON DIR beginnen, also nochmal schön überarbeiten, einen Trailer drehen und noch ein paar Werbemaßnahmen überlegen. Bisher habe ich das immer aufgeschoben, weil ich mich doch nicht so ganz traue, das Teil auf den wirklich großen Plattformen zu veröffentlichen, aber langsam wird’s Zeit, dass ihr das besser lesen könnt, als über die Blogposts.

So, jetzt reicht's aber mal mit dem ganzen NaNoWriMo-Gelaber, nicht wahr? Für nächste Woche lasse ich mir mal was anderes einfallen, vielleicht etwas weihnachtliches, passend zur Jahreszeit...


Bis dann!
Eure Kate


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