Mittwoch, 9. September 2015

Wieso ein Schreibtagebuch beim Schreiben hilft



Hallo ihr Lieben!
Die ganze Zeit über müsst ihr meine eigenen SCHREIBTAGEBUCH-POSTS ertragen. Habt ihr euch schon mal gefragt, wieso ich das mache und was mir das als Autorin bringt? Tja, heute gibt's die Antwort darauf und noch viele, viele Infos mehr :)

Was ist ein Schreibtagebuch überhaupt?
Diejenigen, die öfters mal vorbeischauen, wissen vermutlich schon, was es ist, aber hinter den Posts hier steckt noch einiges mehr.
Ein Schreibtagebuch ist wie ein normales Tagebuch auch, allerdings speziell auf das Schreiben ausgelegt. Klingt logisch, nicht? In meinem Schreibtagebuch halte ich alles mögliche fest. Nicht nur meine Erfolge, meine Schreibprobleme und Charaktere, die mir mal wieder auf die Nerven gehen, sondern auch persönliche Dinge. Ich trenne das nicht so stark wie manche anderen Autoren. Trotzdem liegt der Fokus der ganzen Sache auf meinem Geschreibsel :)

Wie häufig sollte man einen Eintrag verfassen?
Das kommt ganz darauf an, wie sehr ihr in euren Büchern drin steckt und wie viel Zeit ihr habt. Früher habe ich immer versucht, Tagebuch zu schreiben, es nach ein paar Wochen wieder aufgegeben, weil ich es nicht regelmäßig, also täglich gemacht habe. In mein Schreibtagebuch schreibe ich zwar auch nicht täglich, aber immer mal wieder. Als ich noch zur Schule gegangen bin, waren meine Einträge eher spordadisch und meistens am Wochenende, da ich da mehr Zeit zum Schreiben und Schreiben übers Schreiben hatte. (Sorry wegen der Wortwiederholungen :D)
Ich schreibe in mein Schreibtagebuch, wenn ich will und nicht, weil ich mich dazu zwinge. Es tut manchmal richtig gut, Frust abzubauen, wenn gerade mal wieder etwas nicht so läuft, wie man das will, oder sich eine Schreibblockade anbahnt. Wenn man sich später die alten Einträge durchliest, motiviert das manchmal richtig oder zeigt einem Wege auf, wie man aus dem dunklen Loch der Schreibblockade wieder herausklettern kann, aber dazu steht ja auch was im nächsten Abschnitt :)


Wieso sollte man ein Schreibtagebuch führen?
Ich glaube, dafür gibt es tausend Gründe. Zwei habe ich ja schon genannt, aber hier kommt nochmal alles, was mir im Moment eingefallen ist:
  • Wenn einem mal wieder dieser oder jener Charakter auf der Nase herumturnt oder das Kapitel sich partout nicht schreiben lässt, ist ein Schreibtagebuch ein guter Weg, um den ganzen Frust loszuwerden. Wenn ich über meine Probleme lamentiere, schalten sich in meinem Kopf gleich wieder ein paar Stimmen ein (nein, ich bin nicht verrückt!), die mir sagen, dass alles gar nicht so schlimm ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Wenn man über ein Problem schreibt, fällt einem meistens auch eine Lösung ein.
  • Ein Schreibtagebuch ist eine schöne Erinnerung. In ein paar Jahren, wenn die ersten Notizbücher gefüllt sind, kann ich mich hinsetzen und alte Einträge durchlesen, um zu sehen, was mich damals bewegt hat, wann ich welche Szene geschrieben und wie ich mich dabei gefühlt habe.
  • Ein Schreibtagebuch kann Mut machen. Selbst wenn man erst seit ein paar Wochen oder Monaten schreibt, können alte Einträge über Erfolge einen wieder auf die Spur bringen und motivieren. Wie wäre es beispielsweise mit einem kleinen Motivationspusher-Brief an dich selbst?
  • Durch ein Schreibtagebuch kann man aus alten Fehlern lernen. Früher, ziemlich am Anfang meiner "Schreibkarriere" habe ich kaum geplant. Meine sehr seltenen Tagebuchaufzeichnungen dazu zeugen von Verwirrtheit und Verzweiflung. Über die Jahre hinweg ist mir dann aufgefallen, dass es mir besser ging und schneller schreiben konnte, je mehr Vorarbeit ich in Bezug auf die Planung geleistet habe.
  • Mit einem Schreibtagebuch kann man besser festhalten, was man am Tag erledigen will. Vor allem in meiner schulfreien Zeit war es für mich schwer, mich auf meine Projekte zu konzentrieren. Darüber in meinen Einträgen zu schreiben, hat mir insofern geholfen, dass ich mir morgens ein Tagesziel gesetzt habe und das meistens auch durchgesetzt habe. Die Ziele müssen jetzt nicht so präzise sein, wie: "Schreib 3.ooo Wörter!", sondern eher wie "Blogbeiträge schreiben, Beta-Leser-Prozess vorantreiben, Teil 3 Planen".
  • Wenn du, wie ich, keine Gleichgesinnten in deiner Umgebung hast, denen du all deine Krisen und Ängste anvertrauen kannst, dann ist ein Schreibtagebuch dein bester Freund. Ich hasse es, mit meiner Familie über das Schreiben zu sprechen, da sie mich einfach nur belächeln und nicht verstehen, wie wichtig mir das ist. Um wenigstens einigermaßen klar im Kopf zu bleiben, brauche ich aber jemand, der mir "zuhört", irgendetwas, wo ich das ganze Chaos aus meinem Kopf packen kann, damit ich nicht durchdrehe. (Vielleicht bin ich ja doch verrückt…)
  • So, und um jetzt ein bisschen zu träumen: Wenn wir dann irgendwann mal berühmt sind wegen unserer Schreiberei und wir oder jemand anderes ein Buch über uns schreiben will, können solche alten Einträge, so dämlich sie manchmal auch sein mögen, doch auch ganz unterhaltsam sein. (Wenn mir ein Satz in meinen Einträgen besonders gut gefällt, markiere ich mir den. Nur für alle Fälle :D)

Welches Medium kann man für ein Schreibtagebuch nutzen?
Das bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Man kann eine App nutzen, um auch mobil seine Gedanken festzuhalten, ein stinknormales Worddocument nutzen oder auf das gute alte Notizbuch zurückgreifen. Mir persönlich gefällt letztere Möglichkeit am besten. Wenn ich etwas handschriftlich mache, dann bleibt es länger im Gedächtnis, außerdem ist es für mich irgendwie etwas persönliches. Am Bildschirm sitze ich sowieso die meiste Zeit, aber so ein handschriftlicher Eintrag kann meinen oftmals eintönigen Autorenalltag etwas auflockern.

Was gehört alles in ein Schreibtagebuch?
Diese Frage hatte ich vorhin schonmal kurz angesprochen. Wichtig ist, dass man seinen Fortschritt oder die Gründe für den Stillstand am aktuellen Projekt aufschreibt. Wie man das macht, also ob Fließtext oder Stichpunkte, ist völlig egal.
Wie schon gesagt, manchmal nutze ich mein Schreibtagebuch für persönliche Krisen, die nur bedingt mit dem Schreiben selbst zu tun haben. Das muss ich dann einfach loswerden und kann dann weitermachen wie zuvor. Mein Schreibtagebuch ist wie eine Art Mülldeponie. Ich kann all den hässlichen emotionalen Ballast abwerfen und sollte ich dann mal in all dem Müll herumwühlen, finde ich kleine Schätze, Erinnerungen an gute Tage und Erfolge. Teilweise stehen auch Ideen in meinem Schreibtagebuch, angefangene Blogposts oder Marketingstrategien für meine Bücher, einfach weil ich gerade nichts anderes zu Schreiben da hatte oder weil es trotzdem damit zu tun hat.
Kurzum: Schreibt in euer Schreibtagebuch, was ihr mögt, Hauptsache, es hilft euch irgendwie weiter.

Pro Projekt ein gesondertes Schreibtagebuch oder eines für alle?
Am Anfang habe ich es tatsächlich so gemacht, dass ich für jedes Projekt ein eigenständiges Tagebuch hatte. Das mag zwar in manchen Punkten hilfreich sein, aber mir hat das nicht wirklich gut getan, weil ich immer nach dem passenden Notizbuch suchen musste oder Gedanken, die zu einem anderen Projekt gehört haben, in das falsche geschrieben habe, einfach weil ich gerade im Flow war.
Deswegen nutze ich jetzt nur noch ein Notizbuch für alle Projekte und bin damit mehr als zufrieden. Es kann zwar recht unübersichtlich werden, wenn man an mehreren Projekten gleichzeitig arbeitet, aber dann ist wenigstens alles in einem zusammen und wozu gibt es Farbstifte?

Ein kleines Beispiel für euch…
…damit ihr seht, wie das bei mir aussieht. Das hier ist ein Eintrag vom 26. Juli 2015, der sich stark mit dem Bloggen beschäftigt und euch einen kleinen Einblick in das gibt, was ich mir so für Gedanken mache :)
Mit dem letzten Kapitel lasse ich mir jetzt noch ein bisschen Zeit, bis ich wieder Lust darauf habe.
"Nur ein einziges Wort von dir…" habe ich gestern fertig überarbeitet und schon bei Fanfiktion und Wattpad hochgeladen. Auf meinem Blog erscheint der Prolog dann auch bald.
Ich glaube, es wäre ganz hilfreich, eine Art Übersichtsseite zu machen, wo nochmal alle interessanten Fakten darüber stehen und Links zu den jeweiligen Kapiteln führen. Die ersten drei Posts habe ich schon geplant, muss sie aber untereinander noch vollständig verlinken. Das ist zwar 'ne ziemliche Arbeit, aber es wird sich sicher lohnen… Hoffe ich zumindest…
Was den Beta-Leser-Prozess zu "Die Insel der Feenwinde" angeht, bin ich auch schon ein Stück weiter gekommen und habe jetzt allen geantwortet und teilweise schon das 2. Kapitel verschickt.


Jetzt wisst ihr, dass hinter dem SCHREIBTAGEBUCH HIER AUF DEM BLOG noch wesentlich mehr steckt. Habt ihr auch ein Schreibtagebuch oder etwas in der Art? Wie nutzt ihr es?

Bis zum nächsten Mal!
Eure Kate

   





2 Kommentare:

  1. Hallo Kate,

    toller Artikel! So ein Schreibtagebuch ist schon etwas Praktisches. Ich habe ein Schreibtagebuch auf meinem Blog, in das ich aber nur gelegentlich reinschreibe. Ich sollte sowas öfters und regelmäßiger machen. Vielleicht würde mich das auch motivieren, mehr an meinen Projekten dranzubleiben und sie nicht immer unfertig aufzugeben (eine ganz typische Schwäche von mir).

    Toller Blog übrigens! Werde dir gleich mal mit meinem Feed Reader folgen, damit ich in Zukunft keine Einträge mehr verpasse.

    Vielleicht hast du ja Lust, auch mal bei mir vorbeizuschauen. Würde mich freuen.

    Ganz liebe Grüße
    Myna
    von www.myna-kaltschnee.com

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    1. Hallo liebe Myna,
      danke für deinen Kommentar :) Ich habe früher auch meine Projekte einfach aufgegeben, ohne mich mit einer möglichen Lösung zu beschäftigen. Mal darüber zu schreiben und wirklich herauszufinden, woran es liegt, hat mir geholfen, diese blöde Angewohnheit aus meinem Leben zu verbannen. Und ich finde es toll, solche Schreibtagebücher von anderen Autoren zu lesen und zu sehen, dass man nicht allein ist in all dem Wahnsinn :D
      Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass es dir weiterhilft und schaue natürlich mal bei dir auf dem Blog vorbei. Ein paar deiner YouTube-Videos habe ich ja schon verschlungen und bin schon ganz gespannt auf mehr ;)

      Vielen Dank fürs Folgen und das Lob und gaaaanz liebe Grüße
      Kate

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