Mittwoch, 1. Juli 2015

Wie man Schreibblockaden überwindet - Die Art-Day-Methode


Hallo ihr Lieben!
Welcher Autor kennt das nicht? Die ganze Zeit lief und lief es, aber dann ganz plötzlich ist sie da, das gemeine Ungeheuer namens Schreibblockade.
Eigentlich wollte ich ja keine einzelnen Schreibtipps mehr posten, weil das nicht für jeden interessant ist. Bei dieser Methode lohnt es sich allerdings, einen längeren Beitrag zu schreiben, weil sie für mich am effektivsten funktioniert und für euch ja vielleicht auch. Außerdem kann sie so individuell angepasst werden, dass jeder etwas findet, das die Motivation und Inspiration zurückbringt.

Wie diese Methode entstanden ist
Du kannst das hier gerne überspringen und gleich zum wichtigen Teil gehen, aber ich will trotzdem kurz erzählen, was mich auf die Idee gebracht hat.
Schreibblockaden haben mich schon immer gequält. Meistens dauern sie bei mir ein bis zwei Tage, in denen ich wirklich überhaupt nichts hinbekomme. In den Schreibratgebern sagen sie ja immer, man muss trotzdem schreiben, auch wenn nichts Gescheites dabei raus kommt. Ich hasse diese "Du musst das tun, um ein Schriftsteller zu sein!"-Einstellung. Dem einen mag es helfen, dem anderen, wie zum Beispiel mir, nicht.
Ich hasse es außerdem unproduktiv zu sein. Obwohl ich gute Vorsätze für sinnlos halte, habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, jeden Tag mindestens eine Stunde in meine Buchprojekte zu investieren. Bisher konnte ich das gut einhalten, es sei denn, ich hatte eine Schreibblockade.

Was sollte ich dann mit der Zeit anfangen?
Eine schwere Frage. Schreiben war ja keine Lösung. Der Trick ist es, etwas zu tun, das zwar mit der Geschichte zu tun hat, aber bei dem man nicht unbedingt Wörter benötigt. Jeden Tag eine Stunde an meinen Buchprojekten zu arbeiten, musste nicht primär bedeuten, mich stur vor den Computer zu setzen und Satz für Satz zu tippen. Diese Zeit habe ich völlig frei zur Verfügung und kann damit tun, was ich möchte, solange es sich irgendwie auf mein Buch bezieht. Als ich diesen Gedanken zugelassen habe, ging es mir gleich viel besser.

Wie funktioniert die Art-Day-Methode?
Im Grunde ist euch das überlassen. Jedes Mal, wenn ihr merkt, die böse Schreibblockade hat euch wieder erwischt, dann schaltet den Computer aus, bzw. überlegt, was ihr gerne tun möchtet, das etwas mit einem eurer Buchprojekte zu tun hat.
Wenn bei mir die Blockade nicht so schlimm ist, reicht es meistens, ältere Kapitel zu überarbeiten und die ersten Rechtschreib- und Grammatikfehler zu eliminieren. Wenn ich aber so gar nicht weiterkomme, dann lasse ich den Computer wirklich mal für ein oder zwei Tage aus und wende mich einem anderen Projekt zu. Für den ersten Teil der GÖTTER-Trilogie, der nächstes Jahr erscheint, habe ich ein kleines Gewinnspiel geplant, bei dem es selbstgemachte Lesezeichen zu gewinnen gibt. Bei meiner letzten Schreibblockade (die übrigens noch anhält) habe ich die erste Hälfte Lesezeichen gemacht, bis mir das Papier ausgegangen ist ;) Blogposts zu schreiben, ist auch mal eine nette Abwechslung. So sind in den letzten drei Tagen stolze 3 Posts entstanden und das will was heißen für mich :)
Unterm Strich entscheidest du, wie du deine Art-Days verbringst und inwiefern deine Tätigkeiten mit deinen Büchern zusammenhängen (gestern habe ich ein ganzes Buch gelesen trotz Abitur und es hat sich großartig angefühlt!). Es gibt keinen Schriftsteller, der wirklich nie unter einer Schreibblockade leidet. Es ist auch mal okay, ein paar Tage nichts zu schreiben. Sich zu irgendetwas zu zwingen, führt doch am Ende nur zu stundenlangem Korrigieren oder die Absätze, die während einer Blockade geschrieben wurden, werden ganz gelöscht. Wieso die Zeit verschwenden, wenn ihr andere tolle Sachen machen könnt, die euch am Ende sogar noch weiter bringen, als stur vorm Computer zu sitzen und eine leere Seite anzustarren?

Wieso heißt das Art-Day-Methode?
Art-Day (= Kunsttag) sind für mich Tage, an denen ich zwar nicht die Schreibkunst praktiziere, aber trotzdem etwas kreatives mache. Für meine Geschichte ist meine Inspiration und Kreativität zwar eingeschlafen, aber das heißt nicht, dass alles an Kreativität in mir schläft. Für mich ist Zeichnen und Basteln die richtige Methode, um mit einer Schreibblockade fertig zu werden. Andere unter euch lesen vielleicht lieber, aber auch das ist irgendwie eine Kust, findet ihr nicht? Sich vorzustellen, als unsichtbarer Beobachter an der Handlung teilnehmen zu können, die Figuren vor sich zu sehen, ihre Gefühle zu teilen... Das hat doch auch etwas mit Kreativität zu tun, oder nicht?
Oder vielleicht hört ihr lieber Musik, die gut zu euren Büchern passt. Oder ihr spielt Klavier, Gitarre, Geige, irgendein anderes Instrument. Das ist auch Kunst.

Art-Day-Inspiration
Ich werde hier nach und nach meine eigenen Erfahrungen mit dieser Methode hochladen. Eine kleine Liste mit Dingen, die ich während meiner bisherigen Art-Days unternommen habe, gibt's aber schon heute:
>>> Lesen! Irgendein Buch, das dasselbe Genre hat wie euer eigenes oder ein völlig anderes, bei dem ihr euch trotzdem etwas für eure Geschichten abschauen könnt.
>>> Korrigiert! Das ist vor allem bei einer leichten Schreibblockade zu empfehlen. Im Gegensatz zu vielen Schriftstellern freue ich mich selbst über die Qualität meiner Rohfassung. Es zeigt mir, wie viel ich schon geschafft habe und dass ich stolz auf mich sein kann. Aber es kann auch ein Tritt in den Hintern sein, schließlich fällt euch dabei auch auf, wie viel ihr noch tun müsst, damit eure Geschichte am Ende fertig wird.
>>> Malt! Ja, auch das hilft mir. Vor allem, wenn ich Kleidungsstücke beschreibe oder fremdländische Gewächse, fällt es mir während dem Schreiben schwer, etwas Sinnvolles zustande zu bekommen. Es zu zeichnen, ganz egal wie gut ich bin, hilft mir, es mir besser vorzustellen. Während ich male, überlege ich mir nämlich schon, wie ich das Kleid oder die Blume in meinen Büchern beschreibe. Manchmal notiere ich mir dabei ganze Passagen, die ich später teilweise sogar verwende.
>>> Träumt! Wenn ich überhaupt nicht weiterkomme und mir rein gar nichts weiterhilft, lege ich mich hin, schließe die Augen und stelle mir bildlich vor, wie das nächste Kapitel aussehen soll. Ich kann in die Rollen verschiedener Charaktere schlüpfen und so das Geschehen von allen möglichen Standpunkten betrachten. Ich finde das furchtbar spannend und will deswegen super gerne luzid träumen können. Im richtigen Traum ist das dann nämlich noch viel realer, habe ich mir sagen lassen.

Probiert's doch einach mal aus und schaut, ob euch das was bringt. Eure Ergebnisse könnt ihr gerne in die Kommentare schreiben. Wie werdet ihr sonst mit Schreibblockaden fertig?



Eure Kate



2 Kommentare:

  1. Hi, der Blogspot ist zwar schon etwas älter, aber ich wollte mich trotzdem mal nach dem Lesen zu Wort melden. Ja, Schreibblockaden kennt wohl jeder - auch ich und ich hasse sie. ^^ Normalerweise will ich mich ja nicht vor dem Schreiben drücken, wenn es aber wirklich gar nicht geht, ich aber trotzdem das Gefühl haben möchte, etwas geschafft zu haben, mache ich es genau wie du. Meistens setze ich mich dann mit meinem Notizbuch hin und arbeite die Welt aus, beschreibe die Wesen oder Pflanzen und Orte. Ich versuche dann aber so bald wie möglich wieder mit dem Schreiben durchzustarten. Nicht, weil ich es muss oder mich dazu genötigt fühle, sondern weil ich es liebe an meinen Projekten zu schreiben und die Geschichte weiterzuentwickeln. Von daher ein guter Tipp für diejenigen, die sich trotzdem zu irgendetwas zwingen wollen. Denn das will ja keiner, das Schreiben soll ja Spaß machen. :)

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    1. Und nochmal hallo!
      Ja, wer tut das nicht :)
      Dachte mir schon, dass ich mit dieser Methode nicht allein bin. Ich kann es einfach nicht ausstehen, unproduktiv zu sein. Wenn ich schon keinen Nerv zum Schreiben finde, dann eben zum Planen oder Ideensammeln.
      Ich muss dir total recht geben: Das Schreiben sollte vor allem Spaß machen und das tut es bei mir meistens dank Outline, Skizzen und Co.
      Vielen Dank für deinen Kommentar :)

      Kate

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