Mittwoch, 8. April 2015

Schreibtagebuch: Rückblick über die letzten Monate + Camp NaNoWriMo Update


Hallo ihr Lieben!
Nachdem ich ja jetzt wieder einigermaßen regelmäßig blogge und mich dazu entschlossen habe, mehr über das Schreiben und meine eigenen Geschichten zu erzählen, wird es langsam an der Zeit, meine schriftstellerischen Tätigkeiten der letzten Monate zusammenzufassen.
Es hat sich einiges für mich getan. Wichtige Entscheidungen wurden getroffen und der Grundstein für mein Geschichtenimperium gelegt.
Außerdem wollte ich euch ein klein wenig von meinen bisherigen Camp Erfahrungen erzählen. Noch läuft es bei mir ja richtig gut, aber das kann sich in den nächsten Wochen auch wieder ändern.

Selfpublishing oder Verlag?
Lange Zeit habe ich das Selfpublishing für den letzten Ausweg gehalten. Für etwas, das verzweifelte Möchtegernautoren tun, die sonst nirgends unterkommen, aber unbedingt der nächste King oder die nächste Rowling werden wollen. Ganz besonders im letzten Jahr hat sich meine Meinung geändert. Ich hatte viel Kontakt mit Verlagen und ehrlich gesagt, mein Geschreibsel ist mir mehr wert, als die paar Prozent, die vom Gewinn für mich abfallen.
Also ja, ich habe mich fürs Selfpublishing entschieden. Nicht nur die Vergütung spricht dafür, auch die Tatsache, dass ich mein eigener Boss sein kann. Die erste Veröffentlichung, die ich mitgemacht habe, war ziemlich anstrengend und nochmal möchte ich das nicht machen. Ich bin ein Mensch, der die Sachen gerne selbst in die Hand nimmt. Bei einer Zusammenarbeit mit einem Verlag wäre das wirklich sehr problematisch. Außerdem will ich beweisen, dass ich das selbst hinbekomme. Die ganze Zeit über belächeln mich die Leute, wenn ich sage, dass ich für mein Leben gerne Schreibe. Ich kann zwar nicht Gedankenlesen, wie einige meiner Charaktere, aber es ist ziemlich offensichtlich, was in den Köpfen der anderen vorgeht. Mag sein, dass das stur oder naiv ist, aber so bin ich nunmal.
Natürlich gibt es auch negative Seiten, was das Selfpublishing angeht. Man hat keinen Verlag hinter einem stehen, der das ganze Marketingzeug regelt oder Lesungen organisiert. Man muss sich die Leute für die Covergestaltung und das Lektorat selbst suchen oder sich die Kenntnisse aneignen, um es allein zu schaffen. Das sind ziemlich große Herausforderungen, aber ich liebe das. Es ist nicht unmöglich, das alles hinzubekommen und das werde ich auch. Ich bin schon so weit gekommen, da wird das auch noch gehen.

Mein aktuelles Projekt…
…ist eigentlich uralt. Es ist mein erstes "richtiges" Buch gewesen, das ich tatsächlich fertig geschrieben habe. Damals war ich knapp 13 oder 14 Jahre alt und hielt mich für das nächste Wunderkind. Es war ziemlich hart für mich, dass mich alle Verlage abgelehnt haben, aber das hat mich im Prinzip nur stärker gemacht. Ich hab mich hingesetzt und das ganze Ding umgeschrieben, sodass es nun nicht mehr Ich-Erzähler aus einer Perspektive, sondern ein Er-Erzähler aus mehreren Sichtweisen war. Mit dieser Version habe ich den neobooks-Wettbewerb gewonnen, der sich mittlerweile ganz schön geändert hat.
Letztes Jahr habe ich mir das Ding dann nochmal angesehen, weil ich beim vierten Teil dieser Reihe einfach nicht mehr weitergekommen bin. Es war einfach nur scheußlich! Wir Schriftsteller haben ja eh immer Probleme, unsere Werke zu betrachten und stolz darauf zu sein. Aber ernsthaft, es war wirklich schlecht. Die ganze Reihe sollte mal 10 Bände umfassen, aber während des Schreibens hat sich immer so viel geändert, dass es mit den ersten Bänden nicht mehr funktioniert hätte. Also wollte ich erst alle 10 Teile schreiben, bevor ich irgendetwas veröffentliche. Ich hab mich abgemüht mit dem vierten Band, aber irgendwie war einfach die Luft raus. Alles war so unübersichtlich geworden. Es gab zu viele verschiedene Handlungsstränge, zu viel sollte passieren. Es war schon schwer für mich als Autorin, dabei mitzukommen. Wie würde es dann erst den Lesern gehen?
Genau das war der Anreiz für eine äußerst drastische Entscheidung. Ich wollte alles noch einmal neu Schreiben und nur das aus dem Stoff herauspicken, was mir noch immer zugesagt hat. Der Ursprungskonflikt blieb also bestehen, aber all die Nebenschlachten und was weiß ich, liegt vorerst auf Eis. Auf diese Weise war ich in der Lage, die ursprünglich 10 Bücher auf vier zusammenzufassen. Der erste Teil ist von der Grundidee noch ziemlich so, wie die allererste Version, allerdings hat sich die Art und Weise, wie sich der Konflikt aufbaut und später gelöst wird, komplett geändert und ich bin so froh darüber! Das war echt das Beste, was mir passieren konnte!
Mittlerweile steht schon etwas mehr als die Hälfte des ersten Teils. Während der beiden NaNoWriMo-Camps werde ich "Die Insel der Feenwinde" sicher fertig bekommen. Auch die grobe Handlung für die restlichen Teile steht schon. Für den zweiten gibt’s sogar schon einen Kapitelplan, sodass ich gleich damit weitermachen kann, denn ich will das so schnell wie möglich über die Bühne bringen. Wird ja auch langsam mal Zeit, wenn man bedenkt, wie lange ich da jetzt schon dran arbeite (5 oder 6 Jahre bestimmt). Viele der Charaktere kenne ich so gut, als wären sie meine besten Freunde. Und wieder entwickele ich eine abnorme Vorliebe für meinen Antagonisten… Seltsam, oder nicht?
Lange Rede, kurzer Sinn: Jetzt wisst ihr, an was ich arbeite und vor allem, wieso.
(Anmerkung: "Die Insel der Feenwinde" wird auch das erste Buch sein, dass ich vermutlich Anfang 2016 veröffentlichen werde!)

"Die Insel der Feenwinde"
Nachdem ihr jetzt die Gründe kennt, warum ich noch immer oder schon wieder daran arbeite, sollt ihr jetzt erfahren, um was es geht. Ihr erhaltet jetzt einen exklusiven kleinen Einblick in die Notizen eines Schriftstellers. Nachstehendes Zitat stammt aus meinen Planungsunterlagen und ist die grobe Grundidee für das gesamte Buch.

>>Lilliana findet heraus, dass sie adoptiert wurde, und reist zusammen mit ihrem leiblichen Cousin Nickolas in ihr Geburtsland Ismathiel, um ihre Familie kennenzulernen.Doch plötzlich Prinzessin eines magischen Königreichs zu sein, ist alles andere als leicht, vor allem dann nicht, wenn von einem erwartet wird, so schnell wie möglich Schwertkampf und andere Kampftechniken, sowie diverse Sprachen, Höflichkeitsformen, die Namen der wichtigsten Würdenträger sämtlicher Welten, höfische Tänze und obendrein die Kunst des Zaubers zu lernen.Und als wäre das nicht genug, schickt der erklärte Erzfeind ihres Reiches, Mortes, ganze Heerscharen von Todesfeen aus, um Ismathiel zu zerstören.Ob es Lilli und Nick am Ende und nach unzähligen Opfern gelingt ihre kleinen, blutrünstigen Feinde zu vernichten oder nicht und ob Mortes nicht bereits einen Plan B in der Hand hat, um sich die mächtigen Seelen der Königskinder Christie und Nickolas einzuverleiben, wird sich im Kampf zwischen Gut und Böse noch zeigen. Manchmal ist jedoch nicht alles schwarz und weiß, sondern verschwimmt in einem undurchsichtigen Grau. Oder nicht?<<


Für diesen Blogbeitrag hab ich es ein wenig abändern müssen, da es zum Teil nicht mehr aktuell gewesen ist und zum anderen das Ende des ersten Teils verraten hätte. Und ein bisschen Spannung muss ja schon noch sein, oder nicht?
Naja, jedenfalls will ich den ersten Teil bis zu meiner Abifeier Ende Juni fertig haben. Bis dahin muss ich zwar einiges lernen und viele Prüfungen über mich ergehen lassen, aber ich bin zuversichtlich, dass ich trotzdem noch Zeit zum Schreiben finden werde. Der Unterricht fällt schließlich aus und den ganzen Tag über kann man ja auch nicht lernen.

Mein Traumjob: Irgendwas mit Büchern
Vollzeitautorin zu sein wäre zwar mega, mega toll, aber seien wir realistisch. In Zeiten, in denen einfach jeder Autor werden kann, wenn er/sie nur einen Computer und Internetzugang besitzt, wird es relativ schwierig werden, aus der Flut an Büchern herauszustechen. Natürlich werde ich das immer anpeilen. Wäre schon ziemlich cool "nur" vom Schreiben leben zu können, aber darauf verlassen möchte ich mich nicht.
Trotzdem lag es für mich immer nahe, etwas mit Büchern zu machen, zumindest seit ich mit dem Schreiben angefangen habe. Zuerst wollte ich in einer Bibliothek arbeiten, wovon mir allerdings abgeraten wurde. Nach der Schule möchte ich auch erstmal etwas Praktisches machen und nicht schon wieder dauernd die Schulbank drücken. Also habe ich nach einer geeigneten Ausbildung gesucht und die perfekteste gefunden. Medienkauffrau Digital und Print heißt das Ganze und wer jetzt genauso verwirrt guckt, wie ich am Anfang, da arbeitet man in 'nem Verlag. (So erkläre ich das zumindest den Leuten, die von diesem Pflaster kaum eine Ahnung haben). Tja, nach unzähligen Bewerbungen und Assessment-Centern und Vorstellungsgesprächen habe ich tatsächlich eine Stelle bekommen und das bei einem super Verlag! Ich werde euch vorerst mal nicht verraten, welcher das ist, weil ich mir noch nicht ganz sicher bin, inwiefern ich das mit dem Bloggen vereinen kann. Da muss ich nochmal Rücksprache halten.
Jedenfalls wollte ich euch das einfach mal sagen, weil ich so mega glücklich deswegen bin. Ich muss zwar meine Familie verlassen und wegziehen, aber auch das bekomme ich hin. Wie gesagt, ich liebe Herausforderungen ;)

Camp-NaNoWriMo-Update:
Nun geht das ja schon eine ganze Woche und ich muss sagen, es macht richtig Spaß. In einer Cabin (Hütte) zu sein, finde ich fast besser, als Writing-Buddies zu haben. Es pusht mich richtig, die Wortanzahl meiner "Mithüttenbewohner" zu sehen. Ich bin ja manchmal echt perfektionistisch veranlagt und manchmal habe ich das kranke Bedürfnis die Beste zu sein. Genau so geht es mir gerade und das spornt mich immer wieder zum Schreiben an, weil ich einfach die beste aus meiner Hütte sein will. Und bisher gelingt es mir ganz gut.
Das einzig Blöde ist, dass alle anderen irgendwo auf dem amerikanischen Kontinent leben und es dadurch zu einer enormen Zeitverschiebung kommt. Das hindert zum einen die Kommunikation, zum anderen bin ich dann immer die erste, die ihre Wortanzahl updated und die von den anderen erst am nächsten Tag sieht.
Gut finde ich, dass man wirklich Leute zugeteilt bekommt, die auch ähnliche Sachen schreibt, wie man selbst. Bei mir heißt das: Fantasy-Autoren unter sich :)
Bisher habe ich mir einen guten Vorsprung erarbeitet. Wenn die Schule also wieder losgeht, muss ich mir nicht so viele Sorgen machen, dass ich es eventuell nicht schaffe. Und wenn es halt nicht klappt, ist es auch nicht soo schlimm. Für mich ist die Hauptsache, dass ich Spaß habe und mit meiner Geschichte weiterkomme. So lange ist es dann auch nicht mehr bis zur Abifeier :)
 Wer meine INSTAGRAM-Seite mal besucht hat oder es noch will, kann da auch täglich meine aktuelle Wortanzahl nachlesen. Ich fänds cool, wenn noch mehr so eine Art "daily update" machen würden…

So viel dazu. Ich hab das gerade alles in einem Zug geschrieben. Meine Hände tun dementsprechend weh, weswegen ich jetzt einfach mal einen Schlussstrich ziehe und euch noch einen wunderschönen Tag wünsche!


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