Donnerstag, 14. August 2014

Rezension: "Silber -Das erste Buch der Träume" von Kerstin Gier

Hallo ihr Lieben!
Nachdem ich bald mit dem zweiten Teil anfangen werde, wird es wirklich Zeit, dass diese Rezension veröffentlicht wird. Als ich krank war, habe ich mir schon das Hörbuch angehört und fand es gar nicht sooo schlecht. Aber, gehört ist nicht gelesen und deswegen habe ich das so schnell wie möglich nachgeholt.
Und hier ist die Rezension für euch :)




Auch dieses Mal entführt uns die Autorin ins mysteriöse London. Diesmal scheint es sich jedoch nicht um Zeitreisen zu handeln, sondern um Traumreisen, wenn man das so sagen kann ;)
Aber jetzt mal alles auf Anfang! Die Schwestern Liv und Mia Silber ziehen zusammen mit ihrer Mutter, einer angesehenen Literaturdozentin, und ihrem Kindermädchen Lotti nach London. Schon bei der Ankunft wird klar, dass nicht alles so laufen wird, wie es sich die beiden gewünscht haben. Statt in das gewünschte Cottage auf dem Land ziehen sie zunächst in eine gruselig eingerichtete Stadtwohnung, nur um einige Wochen später in das Haus von Ernest Spencer, der neue Freund ihrer Mutter, zu ziehen. Natürlich sind Liv und Mia alles andere als begeistert davon, aber nach einiger Zeit können selbst sie sich mit Ernest und dessen Kindern, den Zwillingen Grayson und Florance arrangieren.
Schon bei ihrem ersten gemeinsamen Abendessen merkt Liv, dass etwas mit ihrem Stiefbruder in Spe etwas nicht stimmt. Nicht nur die geheimnisvollen Worte auf seinem Arm, sondern auch die Tatsache, dass er ständig vor seinem Handy hängt und merkwürdige Telefongespräche führt, wecken ihre Neugier und sie beginnt, ein spannendes, aber auch sehr gefährliches Geheimnis zu lüften.
Grayson und seine Freunde Arthur, Henry und Jasper (natürlich alle wahnsinnig beliebt und gut aussehend) finden sich auch in Livs äußerst realen Träumen wieder. Nachdem sie Grayson durch eine Tür gefolgt ist, steht sie plötzlich auf einem Friedhof, wo die vier Jungs ein äußerst merkwürdiges Ritual abhalten. Liv wundert sich natürlich über diesen Traum, vor allem weil sie Graysons Freunde nur vom Aussehen her kannte, nicht aber deren Namen. Nun kann es Liv erst recht nicht mehr lassen, dieses Geheimnis zu lüften und gerät somit immer mehr in den Bann der Vierergruppe.
Als die Jungs sie dann endlich einweihen und Liv in ihre Gruppe aufnehmen, beginnt der Alptraum erst recht. Zwar gibt es immer wieder Lichtblicke, beispielsweise ihre Träume mit Henry oder ihr Geburtstag, doch am Ende gipfelt alles in einem mehr oder weniger phänomenalen Showdown, bei dem ihr Blut (bis auf den letzten Tropfen) vergossen werden soll.

=> Insgesamt wieder eine aktiongeladene Lovestory, wie wir sie von Kerstin Gier gewohnt sind. Vor allem das Motiv der Träume hat mir sehr gut gefallen. Für meinen Geschmack wieder etwas zu schnulzig, aber das fließt nur minimal in die Bewertung mit ein.
Ob und wie diese Art von Traum nun mit dem Buch und den Ritualen zusammenhängt, erschließt sich mir allerdings nicht. Das Buch war doch ein Fake, wie also erklären sich diese Träume? Oder hat die Sekte zu der Anabells Mutter gehört hat, doch was mit diesem Lulila-Dämon zu tun?
Übrigens ist der gar nicht so schwer zu finden. Für meine Seminararbeit hab ich ein Lexikon über Mythologie daheim rumliegen. Da steht so eniges über diesen Dämon drin …
Genug gemeckert. Eigentlich war die Handlung echt gut und ging flüssig zu lesen ;)


Liv, die Protagonistin, ist ein typischer Jugendbuchcharakter. In gewisser Weise sehr hübsich (aber selbst natürlich nicht davon überzeugt), vorlaut, schlagfertig, und natürlich der Nabel der Welt.
Auch die vier Jungs sind ziemlich perfekt geraten. Grayson, Henry, Jasper und (vor allem) Arthur sind sehr gutaussehen und als Basketballspieler die Stars der Schule. Jeder einzelne ist aber auf seine Weise nochmal speziell charakterisiert.
Grayson, der ehrliche Typ mit ausgeprägtem Beschützerinstinkt.
Henry, der geheimnisvolle Gedichtefan (zumindest kann ein eines rezitieren) mit großem Herzen.
Jasper, der Möchtegern-Ladykiller. Etwas beschränkt, aber immerhin sehr gutaussehend.
Und zum Schluss natürlich Arthur, der Engel! Er sieht nicht nur gut aus und ist nett, nein, er kann auch sehr gut Latein, seine „Traumkräfte“ sind ähnlich gut ausgeprägt wie die von Henry und Liv, dem Naturtalent, er ist der Oberboss beim Dämonenbeschwören und spielt natürlich fantastisch Basketball.
… Ja, ich denke, man kann die Ironie ganz gut aus meinen Worten herauslesen.
Oh, und Persephone Porter-Peregrin, die Zicke/Schleimerin aus Livs Klasse hätte ich fast vergessen! (Schäm dich Phan!)
Gott, diese nervigen Stereotypen! Als Möchtegernschreiberling dreht sich mir da der Magen um.
Okaym es mag ja sein, dass es für die meisten Jugendlichen solche Charaktere gut sind. Sie sind einfach zu verstehen und mindestens jeder kennt jemanden, der zumindest eine gewisse Ähnlichkeit mit einer Persephone oder einem Arthur aufweist.
Trotzdem hat man solche Figuren nach einer bestimmten Anzahl an Büchern satt, vor allem wenn man in einem Monat so viele liest, wie manche in einem Jahr (oder ihrem gesamten Leben...).
Man kann sich die Stereotypen ja als Vorbild nehmen, aber zu viel Perfektion ist einfach nur bäh (um es in den Worten meiner zweijährigen Urgroßcousine auszudrücken)!
Ich finde es echt schade, vor allem weil die Handlung sehr vielversprechend ist.
Einzig bei Anabell war ich am Ende etwas überrascht. Allerdings hätte ich mir das auch gleich denken können ;)


Die Kapitel sind genau richtig: Nicht zu kurz und nicht zu lang. So wie es sich bei einem Jugendbuch gehört. Immer mal wieder wird nach, bzw. vor einem Kapitel ein Blogeintrag zwischengeschaltet. Die Schreiberin namens „Secrecy“ (ich geh einfach mal wie Liv und Mia davon aus, dass es ein weibliches Wesen ist) weiß alles über jeden einzelnen Schüler an Livs Schule. Allerdings weiß keiner etwas über sie. Ich bin gespannt, inwiefern sich das im nächsten Teil fortsetzt!
Von der Sprache her hätte ich mir etwas Angepassteres gewünscht. Liv benutzt manchmal Wörter, die einen normalsterbliche Jugendliche (wie ich) nie verwenden würde. Verstehen tu ich es schon, aber ich bin das ja auch von unseren tollen Deutsch-Arbeitsblättern gewohnt.
Von der Zeitform her hatte ich ausnahmsweise keine Probleme, anders als bei anderen Büchern in der Ich-Perspektive.
Der Lesefluss war wunderbar und ich habe gar nicht gemerkt, wie die Zeit vorbei gegangen ist.


Von Höhen und Tiefen durchwachsen, würde ich sagen. Gute Plot, zu perfekte Charaktere. Bei Kerstin Gier kennen wir ja nichts anderes, finde ich zumindest.
Abzug gibt es auf jeden Fall für die stereotypischen Charaktere und die nicht ganz so authentische Sprache der Ich-Erzählerin.
Ich tu mich echt schwer, eine gescheite Wertung zu bestimmen. Vom Lesefluss her und dem Plot hätte es sich schon 4 bis 5 Sterne verdient, aber mit diesen Charakteren und der nervigen Lovestory …
Ne, ich denke 3 Sterne sind angebracht. Es ist echt schade, dass man keine halben vergeben kann, aber 4 hat sich „Silber – Das erste Buch der Träume“ leider nicht verdienen können.

Ich hoffe, die Fortstetzung macht da mehr her, obwohl ich das schon ein wenig bezweifle. Zumindest was die Charaktere angeht. Ich freuch mich auf jeden Fall trotzdem darauf und bin gespannt, welche Abenteuer Liv und Henry und all die anderen noch so erwarten.

Und bei euch?
Wie siehts bei euch aus? Hat euch „Silber“ gefallen oder stimmt ihr mir eher zu? Habt ihr schon eine Vermutung bezüglich der Identität von „Secrecy“?
Ich freu mich auf euch!



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